Wie heute bekannt wurde, wird ihm wird vorgeworfen, während seiner Flucht zwei Banken auf dem Nonsberg ausgeraubt zu haben. Florian Egger stammt aus Laurein am Nonsberg.Der Verdacht, dass der Flüchtige in die Überfälle verwickelt sein könnte, war schnell aufgekommen, aber von den Behörden nie offiziell bestätigt worden. Konkret soll Egger am 10. September 2009 in Vervó und am 30. Oktober 2009 in Brez Banken überfallen haben. Mit dem Geld - rund 25.000 Euro - soll sich der 40-Jährige seine Flucht finanziert haben.Am Montag wurde zudem Gianfranco Bergamini verhaftet. Der 40-Jährige aus Venedig soll bei den Überfällen Eggers Komplize gewesen sein und diesen beim Verhör belastet haben. Und es soll Zeugenaussagen geben, laut denen Egger an einer Tankstelle am Nonsberg gesehen worden sein soll.Im Garten von Bergaminis Haus sollen die Ermittler verschiedene Waffen gefunden haben. Unter anderem soll der 40-Jährige dort auch eine Kalaschnikow und zwei Handgranaten vergraben haben. Bei der Kalaschnikow dürfte es sich um die Tatwaffe handeln. Kennen gelernt haben sollen sich Egger und Bergamini bei einem Freigang von Egger. Dabei dürften auch die Pläne für die beiden Überfälle am Nonsberg entstanden sein.Unklar ist, ob Egger für weitere Überfälle verantwortlich ist. Er soll sich bei seiner mehrmonatigen Flucht vor den italienischen Behörden auch im Ausland aufgehalten haben.Am 22. November 2009 wurde er schließlich in einer Kirche in Ostia bei Rom verhaftet. Der zu 25 Jahren Haft verurteilte Egger war im April dieses Jahres aus dem Gefängnis in Padua geflohen.Dort war er nach einem Freigang nicht mehr zurückgekehrt. Egger war wegen guter Führung die sogenannte Halbfreiheit gewährt worden. Er durfte tagsüber arbeiten und musste nur zum Schlafen ins Gefängnis zurückkehren. Nach einem Streit mit einem Gefängniswärter, weil er sich bei der Rückkehr vom Freigang verspätet hatte, soll er aus Angst vor Konsequenzen geflohen sein.Zur Haftstrafe war er wegen eines Bankraubes in Meran, bei dem er den Carabinieri Candeloro Zamperini erschossen hat, verurteilt worden. Florian Egger sitzt derzeit im Gefängnis in Rom. Da ihm die Raubüberfälle am Trentiner Nonsberg zur Last gelegt werden, dürfte der nächste Prozess gegen den Laureiner in Trient stattfinden.Hintergrund: Wegen Mordes und Bankraubes verurteiltAm 12. Juni 1997 überfällt ein junger Mann die Sparkassenfiliale in Untermais. Auf der Flucht erschießt er den 34-jährigen Carabiniere Candeloro Zamperini. Der Täter heißt Florian Egger, ist 28 Jahre alt, arbeitslos und stammt aus Laurein.Am 10. Juli 1997 wird er in Limone am Gardasee gefasst. Ein Passant hatte ihn dort erkannt und die Carabinieri alarmiert. Erst nachdem er mit Beweisen konfrontiert wird, gesteht Egger. Ein Prozess- Marathon nimmt seinen Lauf, bei dem Egger von den Anwälten Julia Unterberger, Paolo Fava und Beniamino Migliucci verteidigt wird. 2003 wird er in letzter Instanz vom Oberlandesgericht in Mailand zu 25 Jahren Haft verurteilt. Anfangs sitzt er im Hochsicherheitsgefängnis von Verona, dann, als die Strafe rechtskräftig wird, im Gefängnis in Padua ein.Seinen ihm im November 2007 zugestandenen Freigang nutzt er zur Flucht, am 28. April 2009 kehrt er von einem Freigang nicht mehr ins Gefängnis zurück. Egger flieht – vermutlich zuerst mit seinem Renault Twingo, den ihm seine Verwandten gekauft hatten, damit er zur Arbeit fahren konnte. Vor einer Straßensperre in Tarvis wird der Wagen später gefunden. Kurz nach Eggers Flucht wird in einem Ferienhäuschen in Tarvis eingebrochen, die Fahnder vermuten in Florian Egger den Täter. rb/ih/em