„Ich will machen, was ich will und was mich reizt“, ist Egon K. Daporta im Interview überzeugt. Seit seiner Mittelschulzeit fesselt die Fotografie den technischen Zeichner. In Schwarz-Weiß-Bildern fängt er Situationen ein, die er sich zuvor minutiös ausgedacht hat. Im Zentrum seiner Bilder steht dabei die Frau.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="876782_image" /></div> <BR />„Die Liebe zur Fotografie begann in der Mittelschulzeit im Vinzentinum“, erinnert sich der heute 58-Jährige. Damals hatte er ein Blatt mit Tautropfen gesehen, das ein Präfekt abgelichtet hatte. „Ich war davon völlig fasziniert und dachte mir: ‚So etwas will ich auch einmal können‘“, erzählt der Mühlbacher.<BR /><BR /> Einige Zeit später erhielt Daporta von seinem Großvater einen alten Fotoapparat. „Ich wollte unbedingt wissen, wie er funktioniert“, erklärt Daporta. Er zerlegte die Kamera und verstand den Zweck von Belichtung und Blende. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="876785_image" /></div> <BR /><BR />In ihm wuchs die Idee, Blitze in Bildern festzuhalten. Er installierte die Kamera in einem Kasten, montierte darin den Fotoapparat und erhöhte die Belichtungszeit. Es funktionierte, die Blitze waren verewigt. <BR /><BR />Von da an ließ die Fotografie Egon K. Daporta nicht mehr los. Er kaufte sich die Geräte für die Dunkelkammer und begann selbst Bilder zu entwickeln. Auch heute noch steht er Stunden in der Dunkelkammer, um seine Aufnahmen auf Papier zu binden.<BR /><BR /><embed id="dtext86-58754900_quote" /><BR /><BR /> „Ich fotografiere nur Schwarz-Weiß. Farbe zeigt die Kleidung einer Person, schwarz-weiß die Seele“, ist der Autodidakt überzeugt. Digitale Fotos nachträglich schwarz-weiß umzuwandeln oder am Computer nachzubearbeiten, lehnt er ab. „Ich will die Realität darstellen“, sagt Daporta. Auch die Körper der Frauen will er in seinen Bildern nicht beschönigen. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="876788_image" /></div> <BR /><BR /> „Viel wichtiger ist, dass beim Shooting die Chemie zwischen Modell und Fotograf stimmt“, erzählt Daporta. Sobald Egon K. Daporta sich mit dem Modell zum Fotografieren trifft, hat er Ort, Ausstattung, Belichtung und vieles mehr bis ins Detail studiert und oft sogar mit Handpuppen vorher ausprobiert. „Beim Shooting geht es dann oft sehr schnell, weil alles abgesprochen ist“, erzählt der 58-Jährige. <h3> 36 Frauen auf Schachbrett</h3>Die Ideen für die Motive kommen dem Kunstfotografen auf unterschiedliche Weise – manchmal spontan, andere Mal geht er damit Jahre lang schwanger. „Ich hatte einmal die Vorstellung, eine Frau vor Abluftrohren fotografieren zu wollen. Nach 5 Jahren sah ich plötzlich die Frau, mit der ich das Bild machen wollte“, erzählt der passionierte Feuerwehrmann. Ein anderes Mal fotografierte Daporta 32 Frauen in weißen und schwarzen Dessous auf einen Schachbrett. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="876791_image" /></div> <BR /><BR />Wichtig ist ihm, etwas Neues und Besonderes zu schaffen. „Eine Frau mit einem Motorrad interessiert mich nicht. Ich wüsste nicht, was es da noch Neues gibt“, ist der Mühlbacher überzeugt. <BR /><BR />So arbeitete er in den vergangenen Jahren an 3 außergewöhnlichen Serien. Einmal mit einer Parkbank an verschiedensten Orten und in verschiedenen Szenen. Danach folgten Shootings mit einer überdimensionalen Laterne. „Ich suche Gegensätze, um damit einen harmonischen Kontrast dazustellen“, erklärt Daporta. Bilder der Serie zeigt Daporta am 10. Juni in der Mühlbacher Klause beim FotoDay, den er ins Leben gerufen hat und jedes Jahr organisiert. <BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="876794_image" /></div> <BR />Derzeit ist er mit einem überdimensionalen Buch unterwegs. Erste Aufnahmen entstanden bereits in der Stiftsbibliothek in Neustift. Wie die Bilder geworden sind, wird Daporta bei einem FotoDay oder einer anderen Ausstellung zeigen. Die Betrachter dürfen gespannt sein – denn Egon K. Daporta ist für Gewöhnliches nicht zu haben – ihn reizt das Besondere. Die Gemeinschaftsausstellung „Flirt“ von Egon Daporta und Gerd Adelt ist bis 6. April, von Mittwoch bis Samstag von 17 bis 19 Uhr, in der Galerie 90 in Mühlbach zu sehen.