Wie die Oberösterreichischen Nachrichten berichten, beruft sie sich dabei auf ihr „gesetzliches Sonderkündigungsrecht“.<BR /><BR />„Wir befinden uns derzeit in einem geordneten Prozess zur Neuregelung der bestehenden Pacht- bzw. Mietverhältnisse“, teilte die 48-Jährige schriftlich mit. Man sei bereits mit vielen Betroffenen im Austausch, hieß es weiter.<BR /><BR />Der Mondsee ist der einzige der großen Seen im Salzkammergut, der sich in Privatbesitz befindet. Seit dem Vorjahr gehört er Anna Mathyl, die ihn von ihrer Mutter Nicolette Waechter geerbt hat. Waechter stammt aus dem Adelsgeschlecht der Almeida, das bis in die Mitte der 1980er Jahre auch das Schloss Mondsee besaß.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1202334_image" /></div> <BR />Im Jahr 2009 hatte Waechter versucht, den 14,2 Quadratkilometer großen See für einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag an das Land Oberösterreich oder die Österreichischen Bundesforste zu verkaufen – jedoch ohne Erfolg, da die Preisvorstellungen weit auseinanderlagen. Ein Verkauf stand seither nicht mehr zur Diskussion.<h3> Nachhaltige Nutzung als Ziel</h3>In ihrem Rundschreiben betont Anna Mathyl, sie wolle den See als neue Eigentümerin nachhaltig bewirtschaften und ihn als Naturraum erhalten. Jegliche private oder kommerzielle Nutzung des Mondsees, für die keine ausdrückliche gesetzliche oder schriftliche Genehmigung durch sie vorliege, sei untersagt. Dies bedeute jedoch nicht zwangsläufig, dass bestehende Stege, Bojen oder Hütten künftig nicht mehr verwendet werden dürften.<BR /><BR />Mathyl ist Eigentümerin des Grundes vom Mondsee sowie der zur Grundfläche gehörenden Seefläche inklusive Wasser, hielt sie weiter fest. Die gesamte Wasserfläche unterliege jedoch dem „Gemeingebrauch“. „Dieser bleibt durch den Übergang der betroffenen Grundstücke an mich unberührt, das bedeutet, dass nicht-kommerzielle Nutzungen wie etwa Baden auch künftig möglich bleiben. Darüber hinausgehende Nutzungen meiner Grundstücke und Seeflächen sind entsprechend zu vereinbaren“, stellte sie klar.<BR /><BR />Mathyl erklärt: „Wenn Sie Interesse am Abschluss einer Vereinbarung (...) haben, wenden Sie sich bitte (...) an die Seeverwaltung Mondsee.“ Unter den bisherigen Pächterinnen und Pächtern wird nun vermutet, dass neue Verträge abgeschlossen werden sollen – möglicherweise zu deutlich höheren Konditionen. Allerdings – so berichtet „Heute“ soll die Pacht am Mondsee günstiger gewesen sein als bei vergleichbaren Seen. Eine Boje am benachbarten Wolfgangsee koste 486 Euro – am Mondsee habe der Preis bisher bei nicht einmal einem Viertel davon gelegen.<h3> Gemeinden ebenfalls überrascht</h3>Der Bürgermeister von St. Lorenz am Mondsee, Andreas Hammerl, sagte gegenüber der APA, dass auch seine Gemeinde von dem Schritt überrascht worden sei. Allerdings stellte er klar, dass Aktivitäten auf dem See weiterhin möglich seien. Für Baden, Segeln, Surfen, Tauchen und Bootfahren bestehe ein sogenanntes „Allgemeinrecht“.<BR /><BR />Der Bürgermeister der Marktgemeinde Mondsee, Josef Wendter (ÖVP), ergänzt, dass im Grundbuch eine Dienstbarkeit für den Gemeingebrauch eingetragen sei. Von den geplanten Kündigungen betroffen seien ausschließlich Pächterinnen und Pächter von Bojen, Stegen und Hütten, die dauerhaft im Seeboden verankert sind.<BR /><BR />Der Zugang zum See sorgt also nicht nur in Kaltern für Zoff – auch am Mondsee wird darum gerungen, wenngleich unter ganz anderen rechtlichen Voraussetzungen.