Der Traum, Bäuerin zu werden, begleitet Nathalie Schwienbacher, seit sie denken kann. „Und das, obwohl ich nicht in einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen bin“, erzählte sie. Als Schwienbacher vor 6 Jahren den Oberschlummhof in Schluderns übernommen hat, wurde aus Traum endlich Realität. Damals führte noch Schwienbachers Onkel den Hof, der sich eigentlich ihren Bruder als Nachfolger wünschte. „Für ihn war es besonders schwer zu akzeptieren, dass nun eine Frau seinen Hof übernehmen wird“, blickte die Preisträgerin zurück.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1168044_image" /></div> <BR />Davon ließ sich Schwienbacher allerdings nicht aus dem Konzept bringen – und konnte ihren Onkel eines Besseren belehren. „Es hat viel Mut, Schweiß und Tränen gekostet, aber ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe“, betonte Schwienbacher. <h3> Mit der weiblichen Führung kam Veränderung</h3>Seit ihrer Führung hat sich auf dem Oberschlummhof einiges verändert. So wurde dieser beispielsweise zu einem Biobetrieb umfunktioniert. Langeweile findet in Schwienbachers Alltag keinen Platz. Schließlich muss für Hühner, Pferde, Schafe, Kühe und alle anderen Tiere auf dem Hof gut gesorgt werden. Hinzu kommt die Arbeit, die im Hintergrund stattfindet und meist in die Hände der Frau fällt. Das Leben auf dem Hof ist kein Zuckerschlecken, weshalb Schwienbacher vor allem junge Frauen in der Landwirtschaft ermutigen will: „Lasst euch nicht unterkriegen und geht euren eigenen Weg.“<BR /><BR />Wie es beim Förderpreis zu Ehren Agitu Gudetas Tradition ist, wurde nicht nur eine Bewerberin prämiert. Den Spezialpreis sicherte sich Elisa Travaglia aus dem Trentino, die nicht nur einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, sondern gleichzeitig Wanderungen und Exkursionen sowie Bildungs- und Beratungsmöglichkeiten anbietet. Zudem wurden Meike Hollnaicher aus Gufidaun und Irene Piazza, ebenso aus dem Trentino, ausgezeichnet. Allesamt gelten sie als Pionierinnen in der Landwirtschaft, wie einst die Bäuerin Agitu Ideo Gudeta selbst.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1168092_image" /></div> <BR /><BR />Agitu Ideo Gudeta galt als Beispiel für gelungene Integration im Alpenraum. Die Äthiopierin und Pionierin der Alpen-Viehzucht im Trentino ist im Dezember 2020 ermordet in ihrer Wohnung im Trentiner Fersental aufgefunden worden. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/abschied-von-agitu-gudeta-heute-beginnt-ihre-letzte-reise" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Hier lesen Sie mehr dazu.</a>