Amtsdirektor Wolfgang Weger verglich die Käferthematik mit jener zur Covid-Pandemie. Es gäbe eine Fülle von Informationen und Meinungen, Thesen und Gegenthesen, sodass inzwischen viel Unsicherheit herrsche.<BR /><BR />Hier solle der Abend für Klarheit sorgen und so oblag es Klaus Oberlechner, Mitarbeiter im Forstinspektorat, zunächst auf die 2 in den 3 Gemeinden am häufigsten vorkommenden Käferarten, den Buchdrucker und den Kupferstecher, einzugehen.<BR /><BR />Brunecks Stationsleiter Stefan Schwingshackl hatte anschließend die erst wenige Tage alten Zahlen zur Borkenkäferproblematik mitgebracht. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hätten die Waldbesitzer bis auf wenige Ausnahmen ihre Wälder vom Schadholz der Unwetter der vergangenen Jahre sehr gut aufgeräumt, betonte Schwingshackl. Trotzdem sei gerade im Jahr 2022 der Borkenkäferbefall im Zuständigkeitsgebiet der Forststation geradezu explodiert.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="852917_image" /></div> <BR /><BR />Waren 2021 noch rund 16.000 Vorratsfestmeter Holz vom Borkenkäfer so stark befallen, dass der Baum schon abgedörrt war, so verachtfachte sich diese Menge in nur einem Jahr auf 120.000 Vorratsfestmeter. Rechnet man die befallenen, aber mit freiem Auge noch nicht erkennbaren Flächen dazu, gehen die Forstbeamten von insgesamt 200.000 Vorratsfestmetern an Käferholz aus.<BR /><BR />„Sturm, Schneedruck und Borkenkäfer haben in den vergangenen 5 Jahren insgesamt rund 20 Prozent der gesamten Waldfläche der 3 Gemeinden geschädigt“, unterstrich Schwingshackl. Betroffen sind vor allem Fichtenwälder in mittleren bis höheren Lagen oder in steilen Waldgebieten.<BR /><BR />Ohne Panik verbreiten zu wollen, hätten die jüngsten Erhebungen auch mit modernen Methoden gezeigt, dass die Situation ziemlich dramatisch sei. „Doch gerade in den Wintermonaten, bis Anfang April, haben wir eine gute Chance, befallenes Holz aus den Wäldern zu bringen und so das Ausfliegen im Frühling zu verringern. Wichtig wäre es, das Holz dann aber auch mit deutlichem Abstand zum bewaldeten Gebiet zu lagern. <h3> <b>241 Hektar Wald betroffen</b></h3>Laut den jüngsten vorliegenden Daten sind allein im Zuständigkeitsbereich der Forststation Bruneck 241 Hektar Wald betroffen (350 Fußballfelder); im gesamten Forstbezirk sind es 1325 Hektar. Die geografische Situation der Wälder im Gebiet der Forststation Bruneck bringt es zudem mit sich, dass sehr viel Schutzwald in steilen Lagen betroffen ist, was längerfristig zu einem gravierenden Problem für Siedlungsgebiete und Infrastrukturen werden kann.<BR /><BR />Alle 3 Forstexperten kamen zum Schluss, dass im heurigen Jahr vor allem an der Eindämmung der Verbreitung des Borkenkäfers gearbeitet werden müsse, mit dem Augenmerk auf die Schutzwirkung des Waldes, um keine weitere Verschlechterung der Situation zu verursachen. <BR /><BR />Es gebe kein Patentrezept, unterstrichen die Experten. Jede Maßnahme müsse von Fall zu Fall bewertet werden. Die Umsetzung der Bekämpfungsmaßnahmen bleibe schwierig und aufwändig, müsse aber vorangetrieben werden. Die Mitarbeiter der Forststation stünden Waldbesitzern beratend zur Seite.<BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/der-plan-gegen-den-borkenkaefer-das-ist-jetzt-im-wald-zu-tun" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie Südtirol mit dem Problem umgehen sollte und muss, erklärte Prof. Ralf Petercord, Forstexperte, Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, in einem Interview mit STOL. </a><BR /><BR /><BR /><BR />