Bezirksjägermeister Günther Bacher berichtete, dass dem Gamswild schwierige Zeiten bevorstünden. Die Gamsräude nimmt nämlich wieder zu. Im vergangenen Jahr wurden 30 Räudefälle verzeichnet, heuer sind es bis jetzt schon 12. <BR /><BR />Die Abschusszahlen beim Steinwild (6 Böcke und 8 Jahrlinge) sind laut Bacher gegenüber den Zählungen nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. In Pflersch wurden heuer knapp 300 Stück und in Ratschings rund 160 Stück gezählt. <BR /><BR />„Ich hoffe nicht, dass früher oder später eine Seuche ausbricht und die ganze Kolonie Tribulaun zum Erliegen kommt, wie es in anderen Gebieten der Fall ist“, meinte er. <h3> Rotwild: von 328 bewilligten Stück nur 258 erlegt</h3>Bacher ging auch auf die nicht genügenden Abschusszahlen beim Rotwild ein: Von 328 bewilligten Stück wurden nur 258 erlegt. „Die Jägerschaft ist gewillt, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Es ist aber noch Luft nach oben“, unterstrich er. Es gelte neue Strategien zu finden, um einen Ausgleich zwischen Forst, Landwirtschaft und Jagd zu erreichen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-59009085_quote" /><BR /><BR />„Um Wildschäden gering zu halten, müssen wir unseren Wildtieren auch Rückzugsräume anbieten, in denen vor allem eine 24-Stunden-Freizeitnutzung nicht stattfindet“. Dabei müsse ein Konsens zwischen Jagd, Freizeit und Tourismus gefunden werden. Er wünsche sich hierbei eine stärkere Rückendeckung von Behörden und Politik, sagte Bacher, der abschließend an den Zusammenhalt unter den Jägerinnen und Jägern appellierte.<h3> Fotos in den sozialen Medien mit Bedacht posten</h3>Der Vertreter der italienischsprachigen Jäger, Sandro Covi, rief die Jäger dazu auf, die Fotos von erlegten Tieren, die sie in den sozialen Netzwerken veröffentlichen, mit Bedacht auszuwählen. Allzu oft würden etwa Fotos die Runde machen, auf denen blutige Kadaver zu sehen seien. Es sollten nur Fotos veröffentlicht werden, auf denen der Respekt des Jägers gegenüber dem erlegten Tier zum Ausdruck komme.<h3> „Strafen sind der falsche Weg“</h3>Benedikt Terzer, der Geschäftsführer des Jagdverbandes, nahm zu den Strafen Stellung, die 4 ehrenamtlich tätige Revierleiter wegen nicht erfüllter Abschusspläne erhalten haben. „Das kann es nicht sein. Strafen sind sicher nicht das richtige Signal, sondern der falsche Weg“. <BR /><BR />Wenn, dann brauche man Maßnahmen, die die Erfüllung der Abschusspläne erleichtern. „Die Erfüllung der Abschusspläne ist ein regelrechter Knochenjob geworden“, meinte er. Man stehe hinter den Revierleitern und werde die Strafen anfechten. <h3> „Ziel ist tragbare Rotwilddichte“</h3>Der Direktor des Forstinspektorates Sterzing, Philipp Oberegger, meinte: „Es muss gelingen, endlich gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten. Das Ziel soll eine tragbare Rotwilddichte in unseren Wäldern sein“, betonte er. Dabei stelle sich aber die Frage, wie viel tragbar sei und wer das entscheide. <BR /><BR />„Im Bezirk werden wir heuer eine Wildeinflusserhebung machen, um festzustellen, wo es im Bezirk effektiv Probleme und negative Auswirkungen vom Schalwild gibt“. Darüber werde man dann mit den Jägern diskutieren, „um so vielleicht zu erreichen, dass unter der Jägerschaft die Akzeptanz für die relativ hohen Abschusspläne steigt“. <h3> „Für das Wild positiv, für die Jäger der Horror“</h3>Er wies auch darauf hin, dass es wegen der Schäden durch den Borkenkäfer in den Wäldern große Kahlflächen geben werde, die wahrscheinlich in den nächsten 5 bis 10 Jahren zuwachsen und von einer extremen Strauchschicht bedeckt würden. <BR /><BR />„Für das Wild ist das positiv, aber für die Jäger der Horror, weil das Wild in diesen Sträuchern verschwindet“. Daher werde man alternative Jagdstrategien andenken müssen.<BR /><BR />Für den passenden musikalischen Rahmen bei der Eröffnung der Hegeschau sorgte die Jagdhornbläsergruppe des Bezirks „Houlerwind“.<BR />