Wer kann schon einen 6000 Kubikmeter großen Bunker sein Eigen nennen? Die Fraktion Mals kann das. Sie hatte das Stahlbeton-Ungetüm für 5853 Euro einst erworben – und nun zu einer Attraktion gemacht.<BR /><BR />Die Geschichte des Bunkers Nr. 5 – nur wenige Meter oberhalb von Mals gelegen – kann nun im Rahmen einer Ausstellung noch besser nachvollzogen werden. Am Wochenende wurde sie eröffnet, dabei wurde auch die technische Anpassung des Bunkers samt der neu gestalteten Bunkeroberfläche vorgestellt. Letztere wurde eingezäunt und eingeebnet, es befinden sich Sitzbänke und eine Aussichtsplattform darauf.<h3> Plattform und Ausstellung werten das Relikt auf</h3> Das Wesentliche befindet sich jedoch im Bunker, welcher seit geraumer Zeit geführt besichtigt werden kann – wobei jetzt die Ausstellung dazukommt. Der Malser Gemeindereferent Andreas Pobitzer dankte den Projektpartnern aus Gemeinde, Ferienregion Obervinschgau und Fraktionsverwaltung Mals. Er und Bürgermeister Josef Thurner zeigten sich überzeugt, dass es wichtig ist, die Geschichte der Bunkeranlagen und damit ein wichtiges Stück Südtiroler Zeitgeschichte aufzuarbeiten. Zudem sei eine schöne Aussichtsplattform entstanden, welche Blicke auf weitere Bunkeranlagen im Obervinschgau erlaubt.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076199_image" /></div> <BR />Karl Punter hatte sich bereits vor Jahrzehnten im Rahmen eines Schulprojektes mit dem faschistischen „Vallo Alpino del Littorio“ bzw. zu deutsch Alpenwall beschäftigt, auf seine Vorarbeit wurde nun ebenfalls zurückgegriffen.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076202_image" /></div> <BR />Armin Plagg ist Präsident der Fraktion Mals und zugleich einer der Bunkerführer. Er stellte die weiteren Ex-Verteidigungsanlagen im Blickfeld vor und führte Dutzende von Besuchern und Besucherinnen durch das Innere von Nr. 5.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1076205_image" /></div> <BR />Friedl Noggler ist ebenfalls Fraktionsverwalter und auch er schleuste Besuchergruppen durch die verwinkelten Bunkergänge, welche nunmehr geputzt und beleuchtet worden sind – betrieben mit Fotovoltaikstrom. <BR /><BR />In diesem Zusammenhang ging ein Dankeschön auch an Architekt Simon Laganda, der viel historisches Gespür bewiesen habe rund um die Bunkerarbeiten. Die Malser Fraktionsverwaltung hatte den riesigen Bunker samt mehreren 1000 Quadratmetern Grundfläche vor knapp 20 Jahren erworben, da er auf Fraktionsgrund errichtet worden sei, wie Armin Plagg erklärte. <BR /><BR />Man habe ihn daher praktisch kaufen müssen, um zu verhindern, dass „Fraktionsfremde“ zum Zug kommen – der Kaufpreis betrug punktgenau 5853 Euro. Es habe damals eine EU-weite Ausschreibung gegeben, daran hätten sich sogar Interessenten aus Hamburg und Rom beteiligt, erinnerte er sich im Rahmen der Ausstellungseröffnung. Heute kämen viele Interessierte, um sich das Innere anzuschauen, z. B. Schulklassen und Touristen, erklärte Plagg.