Der Reschensee als riesiger Sandkasten – dieses Schauspiel bietet sich in wenigen Monaten im Vinschger Oberland.<BR /><BR />„Verlegung der Trassenführung und Errichtung von Schutzbauten zwischen km 22,90 ca. und km 24,30 ca. der SS40 – Gemeinde Graun“ lautet der Titel der Vereinbarung, die zwischen Land, Gemeinde und Reschensee-Betreibergesellschaft Alperia AG abgeschlossen wurde.<BR /><BR />Bereits des öfteren wurde im Gemeinderat von Graun über das Mammut-Vorhaben diskutiert, auch bei der jüngsten Sitzung war dies der Fall. Bürgermeister Franz Prieth nutzte die Gelegenheit, um die Ratsmitglieder über den neuesten Stand der Dinge zu informieren.<h3> 18 Millionen Euro für 2 Baulose</h3>Geschätzt rund 18 Millionen Euro wird das Projekt entlang der heutigen Straßengalerien kosten, davon entfallen 10,4 Millionen auf die Aushub- und Aufschüttungsarbeiten im Reschensee, um dann darauf die neue Straßentrasse errichten zu können. <BR /><BR />Den Löwenanteil der Ausgaben übernimmt das Land, die Gemeinde trage (inkl. IVA) rund 185.000 Euro an technischen Spesen, wie Prieth erklärte. Im Rat kam die Frage auf, wie lange das Ganze denn dauere. Die getroffene Vereinbarung gibt hier Auskunft: „Die Bauarbeiten (Baulos 1/Dammschüttung, Anm.) werden in den Jahren 2023 und 2024, jeweils im Zeitabschnitt zwischen Mitte April und Ende Mai, durchgeführt und im Jahr 2024 - bei eventuellen unvorhersehbaren Verzögerungen in der Ausführungsphase im Jahr 2025 - abgeschlossen“, wird dort präzisiert.<h3>Wind, Staub und ein „Riesenaufwand“</h3>Die Oberlandler und Oberlandlerinnen haben in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder feststellen müssen, dass ein trockengelegter See bei Wind unangenehme Staubfontänen mit sich bringt. Das könnte auch bei der Aufschüttung der Fall sein, denn der Pegel des Sees werde dann sehr tief heruntergefahren, wie der Bürgermeister sagte. Alle Seiten hofften allerdings, dass sich die Windentwicklung in Grenzen halten werde. Prieth erinnerte auch daran, dass die Alperia die Möglichkeit nutze, um Sanierungsarbeiten am Schleusensystem durchzuführen. Alles in allem sei die Aufschüttung entlang der Straßengalerie ein „Riesenaufwand“, denn es würden Dutzende von Baumaschinen im Einsatz sein.<BR /><BR /> Grund der Verlegung ist die Sicherheit entlang des heutigen Straßenabschnittes. Immer wieder lösen sich Muren und Gestein von oberhalb der Straße und führen teils zu langen Verkehrsblockaden. In Sachen Sicherheit wurde dann im Rat ebenfalls nachgefragt. Mit der Aufschüttung werden neue Oberflächen entstehen, die natürlich auch unabhängig von Straßen und Radwegen genutzt werden könnten. Man werde etwaige Möglichkeiten überprüfen, sagte der Grauner Bürgermeister – die Zone sei jedoch gefahrentechnisch beeinträchtigt, das müsse klar sein.<h3> Künstlerische Ambitionen gibt es auch noch</h3>Schließlich stellte sich dann noch die Frage nach einer späteren Nutzung der heutigen Galerien. Es gebe z. B. die Idee einer künstlerischen Gestaltung, sagte Franz Prieth; doch auch in einem solchen Fall müsste immer auch geprüft werden, ob die öffentliche Sicherheit problemlos gewährt sei.