Es war das Jahr 2014, als der damals 25-jährige Edos Terry sein Heimatland Nigeria schweren Herzens verlassen musste. Nach einer langen, aber vor allem kräftezehrenden Flucht, an die sich der junge Nigerianer nur ungern zurückerinnert, sollte er sein Glück finden – in Südtirol. „Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem ich hier angekommen bin. Es war der 13. Juni 2015“, so Terry.<BR /><BR />Aufgrund von Erzählungen hat sich Terry schon vor seiner Flucht ein Bild vom Leben fern seiner Heimat gemacht. „Doch als ich hier ankam, war alles ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe“, sagt er. Die Anfangszeit in Südtirol, als er noch im Flüchtlingsheim lebte, sei alles andere als einfach gewesen.<h3> Stück für Stück in die neue Heimat eingelebt</h3> Nun war er in einem fremden Land, ohne Dokumente und Job, einen Weg zurück gab es nicht mehr. „Nur dank des Einsatzes und der wertvollen Ratschläge zahlreicher hilfsbereiter Menschen fand ich mich langsam, aber sicher zurecht“, blickt Terry zurück. <BR /><BR />Zwei Jahre nach seiner Ankunft, also im Jahr 2017, hat Terry seine erste Praktikumsstelle erhalten. „Parallel dazu besuchte ich die Schule, in erster Linie, um der deutschen und italienischen Sprache mächtig zu werden“, erinnert sich Terry. Es war eine anstrengende Zeit für den jungen Nigerianer, auch als sein Praktikum zu Ende war. „Dann legte ich den gesamten Fokus auf die Bildung“, erzählt er. „Ich war vormittags in der Schule in Meran, nachmittags ging ich zur Fahrschule.“ Als wäre dies nicht schon genug, besuchte Terry zudem eine Abendschule in Bozen. <h3> Die harte Arbeit zeigt ihre Wirkung</h3>All der Fleiß hat sich bezahlt gemacht. „Im Jahr 2019 habe ich meine erste richtige Arbeit erhalten“, freut sich der heute 35-Jährige. „Und zwar in einem Betrieb, der im Bereich Fenster- und Türenbau tätig ist. Das ist dieselbe Arbeit, die ich schon in meinem Heimatland ausgeübt habe.“ Sein Können im Beruf lässt sich nicht abstreiten, nicht ohne Grund ist Terry heute noch immer im selben Betrieb tätig. <BR /><BR />Auch außerhalb des Berufs hat der junge Nigerianer sein Glück gefunden. „Ich habe eine Südtirolerin geheiratet. Heute haben wir zwei kleine Kinder, einen Jungen und ein Mädchen.“ Seinen Mitmenschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie einst er selbst, will er vor allem eine Sache mit auf den Weg geben. <h3> Ein klares „Ja“ von Edos Terry</h3> „Nichts ist wichtiger als Geduld, alles braucht seine Zeit. Kontinuität ist der Schlüssel zum Erfolg, also haltet an euren Träumen fest.“ Er selbst hätte bei seiner Ankunft vor zehn Jahren niemals erahnt, dass er jemals an den Punkt gelangen würde, an dem er heute steht. <BR /><BR />Um auf die berühmte Rede der ehemaligen Bundeskanzlerin Deutschlands, Angela Merkel, zurückzukommen: „Haben wir es nun geschafft?“ Eine Frage, die der 35-jährige Edos Terry für sich voller Stolz mit „Ja“ beantworten kann.