Die Gruppe mit Pfarrer Peter Leick kam, um die dort gefertigte St.-Wolfram-Statue abzuholen, die nun seit Sonntag das Symbol der im Raum Wadgassen aus 6 Pfarreien neu gebildeten Pfarrei St. Wolfram Sankt Wolfram Wadgassen ist. <BR /><BR />So wie in Südtirol, werden auch in Deutschland seit einiger Zeit mehrere kleine Pfarreien zu einer neuen und größeren Pfarrei-Struktur zusammengeschlossen. Im vergangenen Jahr war dies für die 6 Pfarreien des Wadgasser Raumes (Saarland) – Hostenbach, Schaffhausen, Werbeln, Differten, Friedrichweiler und Wadgassen – der Fall. <BR /><BR />Bei der Frage, welchen Namen diese neue Pfarrei nun tragen soll, stand schnell fest, dass sie Wolfram von Wadgassen, dem Gründungsabt der Prämonstratenserabtei Wadgassen anvertraut, er zu ihrem Schutzherrn werden soll. <h3> Schutzpatron der Pfarrei</h3>Erzbischof Albero von Montreuil hatte ihn 1135 mit einigen Mitbrüdern nach Wadgassen geschickt, um dort ein Kloster zu errichten. Von 1135 bis 1137 errichtete er die erste Klosterkirche und baute bis zu seinem Tod im Jahre 1158 die Abtei zu einem der bedeutendsten Prämonstratenserklöster im deutschsprachigen Raum aus. Wolfram von Wadgassen habe damit den Grundstein für die heutige Pfarrei St. Wolfram gelegt, sagt Pfarrer Peter Leick. <BR /><BR />Der Schutzpatron der neuen Pfarrei Wadgassen stand also fest, doch was fehlte war ein Bild oder eine Statute des Heiligen. So wurde entschieden, eine Statue anfertigen zu lassen. Patrick Feltes, Kulturreferent der politischen Gemeinde Wadgassen und ehrenamtlicher Mitarbeiter der Pfarrei, stöberte im Internet nach einer geeigneten Schnitzwerkstatt und stieß dabei auf die Schnitzwerkstatt Klaus in St. Johann im Ahrntal. Anfang Dezember rief er dort an, fragte, ob es möglich wäre, eine St.-Wolfram-Statue zu fertigen. Allerdings brauche man diese bereits Ende Jänner, da am 29. Jänner die feierliche Erhebung der Pfarrei Sankt Wolfram Wadgassen stattfinde. <BR /><BR />Es sei zeitlich zwar etwas eng, aber man nehme den sehr ehrenvollen Auftrag gerne an und werde ihn pünktlich ausführen, beschied ihm Juniorchef Alexander Kirchler. <h3> Segen des Wiltener Abtes</h3>Rund 100 Arbeitsstunden wandten Alexander und sein Vater Klaus Kirchler auf, um aus einem Lindenholz-Rohling die gewünschte Statue zu schnitzen.<BR /><BR />Am 25. Jänner, dem Gedenktag des Wolfram von Wadgassen, der im Bistum Trier als Heiliger verehrt wird, konnte Pfarrer Leick mit einigen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Pfarrei – Patrick Feltes und Kurt und Waltraud Malter – in der Schnitzwerkstatt Klaus die mit Stab und Buch versehene 60 Zentimeter große Statute in Empfang nehmen. Mit nach St. Johann gekommen war auch Elisabeth Patzleiner, die vor vielen Jahren von Wadgassen ins Pustertal gezogen ist und seit mittlerweile 30 Jahren mit ihrem Mann einen Bauernhof in Prags betreibt. <BR /><BR />Auf der Heimfahrt tags darauf machte die Wadgasser Delegation noch Station in Innsbruck, um die Statue im Prämonstratenserstift Wilten von Abt Raimund Schreier segnen zu lassen. Mit einem Pontifikalamt mit Weihbischof Franz Josef Gebert, der die neue Statue auch segnete, wurde am Sonntag in der Kirche Mariae Heimsuchung in Wadgassen die Erhebung der Pfarrei Sankt Wolfram Wadgassen festlich begangen.