Die gröbsten Umweltschäden zu beseitigen werde bis „weit in den Herbst“ dauern, sagte Thad Allen, Einsatzchef der US-Regierung im Kampf gegen die Ölpest. Und das auch nur, wenn es dem BP-Konzern tatsächlich bis August gelinge, die außer Kontrolle geratene Ölquelle komplett zu verschließen.Das Öl sei ein „heimtückischer Feind“ für die Strände, das Marschland und die Tierwelt, sagte der Admiral der Küstenwache am Sonntag in einem Fernsehinterview. „Das ist ein sehr, sehr, sehr großes Problem.“Er dämpfte die Freude über Erfolgsmeldungen, nach denen BP mittlerweile fast 1600 Tonnen Öl pro Tag abfängt, bevor es ins Meer gelangen kann. „Wir machen Fortschritte, aber niemand sollte zufrieden sein, solange da noch Öl im Wasser ist.“BP hatte jüngst einen Deckel auf das defekte Rohr in 1500 Meter Tiefe gestülpt. Seitdem wird das Öl teilweise auf ein Schiff gepumpt. Ein „Großteil“ werde bereits aufgefangen, sagte BP-Chef Tony Hayward am Sonntag dem Sender BBC. Ob das stimmt, ist unklar. Wirklich zum Stillstand gebracht werden kann der Ölfluss aber laut BP erst im August, wenn zwei Entlastungsbohrungen zum Grund der Quelle vier Kilometer unter dem Meeresboden abgeschlossen sind.Offizielle Schätzungen darüber, wie viel Öl tatsächlich aus dem Leck rund 70 Kilometer vor der Küste Louisianas kommt, schwanken zwischen 1600 und 3400 Tonnen täglich.Auch US-Präsident Barack Obama warnte vor großen Hoffnungen auf ein schnelles Ende der größten Ölkatastrophe in der Geschichte des Landes. Die Folgen würden lange nachwirken. dpa