Die Lage am Bozner Pfarrplatz ist nicht mehr tragbar. Dekan Holzer und die Pfarrgemeinde fordern jetzt eine Einzäunung. Bürgermeister Corrarati und Vizebürgermeister Konder sehen darin eine Lösung – fordern aber die Befugnisse ein, um das Problem grundsätzlich lösen zu können.<h3> Einzäunung und nächtliche Schließung „alternativlos“</h3>„Die Situation hat sich seit drei Monaten dramatisch zugespitzt“, <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/dekan-holzer-zum-glueck-bin-ich-den-einbrechern-nicht-begegnet" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">hatte Dekan Bernhard Holzer am Sonntag gegenüber s+ erklärt. </a>„Mittlerweile halten sich sehr viele Leute auf dem Platz auf, auch bis spät nachts. Man hat jetzt ein bisschen Sorge, über den Platz zu gehen, wenn man alleine ist.“ <BR /><BR />Die Einzäunung und nächtliche Schließung des Pfarrplatzes sei „alternativlos“, betonte der Dekan. Auch für Pfarrgemeinderatspräsidentin Elisabeth Gasser Oberkofler „ist die Zeit für die Absperrung reif, die Lage ist nicht mehr tragbar.“ <BR /><BR /><BR />Ende September wird es zum Thema ein Treffen mit Bürgermeister Claudio Corrarati und Vizebürgermeister Stephan Konder geben. <BR />„Manche Personen sorgen im öffentlichen Raum für Probleme. Werden sie von den Sicherheitskräften vertrieben, suchen sie sich einfach einen anderen Ort – so auch in diesem Fall. Zuvor hatten wir das Problem im Kapuzinerpark“, erklärte Corrarati gegenüber s+. <BR /><BR />Ziel der Stadt sei es, dass diese Personen Bozen dauerhaft verlassen. Was den Pfarrplatz betreffe „wäre eine Schließung wohl eine Möglichkeit, um die Probleme in den Griff zu bekommen“, so der Bürgermeister.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1209897_image" /></div> <BR /><BR /><BR /> Er habe vergangene Woche in der Sitzung des Sicherheitskomitees im Regierungskommissariat erneut eine starke und entschlossene Präsenz der Ordnungskräfte am vor Ort angefordert, um Personen, die sich nicht an Regeln halten, von dort wegzuschicken. <BR /><BR />„Es geht nicht an, dass man überall uriniert, dass man tut, was man will, dass man die Menschen stört. Es ist der Moment gekommen, in dem man sagen muss, Schluss, es ist genug. Der Dekan hat absolut Recht. Aber natürlich können wir nicht die ganze Stadt absperren. Wer sich nicht an Regeln hält, dem müssen wir klare Grenzen setzen“, so der Bürgermeister.<BR /><h3> „Das Projekt zum Pfarrplatz liegt vor“</h3><BR />„Das Projekt für die Einzäunung des Pfarrplatzes liegt der Gemeinde vor“, betonte Vizebürgermeister Konder gegenüber s+. „Wenn man überall Gitter aufstellen muss, ist das aber letztlich eine Bankrotterklärung der gesamten Gemeinschaft.“ Im Bereich zwischen dem Stadttheater und der Handelskammer seien Barrieren errichtet worden, der Kapuzinerpark sei bereits geschlossen und wahrscheinlich werde auch der Pfarrplatz eingezäunt. <BR /><BR />„Aber die Personen, die die Probleme bereiten, bleiben und ich möchte nicht, dass sie in den neuen Bahnhofspark zurückkehren. Wenn die Gemeinde dieses Problem lösen könnte, würden wir das sofort tun, aber uns sind die Hände gebunden, zumal ja weitere Leute kommen, die den ganzen Tag nichts tun und Drogen verkaufen. Das Problem der illegalen Einwanderung ist ungelöst und müsste an der Wurzel gepackt werden“, so Konder. <BR /><h3> „Es muss möglich sein, diese Leute in ihre Heimat abzuschieben“</h3><BR />Das betreffe das Land, das weiter Leute nach Bozen schicke, aber auch den Staat und die Europäische Union. „Denn es muss möglich sein, Leute, die hier nichts zu suchen haben und nur herumlungern, zurück in ihre Herkunftsländer zu schicken. Das ist die einzige Lösung. Darüber wird seit Jahren – wenn nicht seit Jahrzehnten – ebenso diskutiert wie über das geplante Abschiebezentrum in Bozen. Die Schließung von Plätzen ist jedoch keine Lösung, sie verlagert die Probleme nur. Wir müssen versuchen, dieses große Problem mittelfristig zu lösen“, unterstreicht Konder. <BR /><BR /><BR />Kurzfristig aber scheint die Einzäunung des Pfarrplatzes wahrscheinlich. „Das Projekt liegt vor. Wenn das Denkmalamt dem zustimmt, werden wir uns dem nicht entgegenstellen“, unterstrich Bürgermeister Corrarati. „Ich betone aber auch, dass es keine schöne Botschaft ist, wenn sich eine Stadt hinter Gittern und Toren abschottet. Wir wollen den Bürgern nicht der Eindruck vermitteln, Abschottung sei die Lösung der Probleme.“