Wie genau das funktionieren soll, das haben wir WaltherPark-Projektmanager Martin Clementi gefragt. <BR /><BR />Nachhaltigkeit spielt mittlerweile bei fast allen Bauvorhaben eine wesentliche Rolle. Auch das Großprojekt WaltherPark, das vom Unternehmen Signa in Bozen verwirklicht wird, verfolgt ein innovatives Klimakonzept. So soll der Gebäudekomplex durch Fernwärme aus der Müllverwertungsanlage beheizt werden. <BR /><BR />„Für die Kühlung soll angesichts der Nähe zum Eisack das Flusswasser sorgen“, erklärt Bauingenieur und WaltherPark-Projektleiter <b>Martin Clementi</b> (im Bild unten). Flusswasserkühlung nennt man diese Methode und sie wird beispielsweise bereits in der Industriezone in Brixen und für die Kühlung des Kaufhauses Tyrol in Innsbruck verwendet. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="862025_image" /></div> <BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Das System ist einfach: „Es findet sozusagen ein Wärmeaustausch statt. Kaltes Wasser wird entnommen und leicht erwärmtes zurückgegeben“, erklärt der Experte. Auf der orografisch linken Flussseite entsteht dafür ein 75 Meter langer und 2 Meter breiter Entnahmekanal. Darin befinden sich Wärmetauscher. Das Flusswasser umströmt diese und wird im Anschluss dem Ausleitungskanal zugeführt. Mit der gewonnenen Kälte wird das Wasser in der Leitung Richtung WaltherPark gekühlt. Die Nutzung des natürlichen Gefälles des Eisacks ermöglicht den Betrieb ohne technische Hilfsmittel wie Pumpen.<BR /><BR />Der größte Vorteil der Flusswasserkühlung: Es ersetzt Energie fressende konventionelle Klimaanlagen. Dadurch kann der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß gegenüber herkömmlichen Methoden um 97 Prozent reduziert werden. Sorge vor zu wenig Wasser gibt es nicht, denn: „Gekühlt wird hauptsächlich im Sommer, da führt der Eisack generell genug Wasser“, stellt Clementi klar. Im Winter, wo es eine Niederwasserperiode gibt, sei auch die Kühlleistung sehr gering. <BR /><BR />Hinsichtlich der potenziell negativen Umweltauswirkungen des zurückgeleiteten erwärmten Flusswassers wurde ein Umweltbüro aus Brixen beauftragt, eine gewässerökologische Untersuchung durchzuführen. Aus dem Abschlussbericht geht hervor, dass keine nennenswerten negativen Veränderungen durch die Eingriffe zu erwarten seien.<BR />