Heute soll den Immunsystem anregenden Kältereizen eine Steigerung folgen, die hierzulande noch wenig populär ist, sich aber zunehmender Beliebtheit erfreut: Das Eisbaden. 4 mutige Frauen und Männer haben sich dem Natur- und Wildnispädagogen Philipp Schraut aus Partschins und der Kneipp-Gesundheitstrainerin Monika Engl aus Raas angeschlossen. <BR /><BR /><BR /><BR />Von Susanne Hutter<BR /><BR />Der halbstündige Fußmarsch durch den Wald dient neben der körperlichen Aufwärmung vor allem der Vorbereitung auf das Abenteuer, das die Teilnehmer in Kürze erwartet: Raus aus der Komfortzone und rein ins kalte Wasser.<BR /><BR />Der erste Blick von der kleinen Anhöhe auf den darunterliegenden Weiher versetzt alle für einen Moment ins Staunen. Der wärmenden Märzsonne trotzend, liegt der Teich noch immer unter einer geschlossenen Eisdecke. <BR /><BR /><b>Eisdecke mit Axt für Bad aufgeschlagen</b><BR /><BR />Während kurze Zeit später auf der hölzernen Plattform die wärmenden Kleidungsstücke gegen Bikini, Badehosen und wassertaugliche Sandalen getauscht werden, rückt Philipp Schraut mit einer handlichen Axt, die er im Rucksack mit sich getragen hat, der Eisdecke zu Leibe. Mit Lukas Eders und Hubert Putzers Unterstützung ist binnen kurzer Zeit ein ideales Tauchbecken freigehackt. <BR /><BR />Philipp Schraut erklärt in aller Ruhe die Vorgehensweise, danach wird es geräuschvoll am Weiher. Nach einigen Lockerungsübungen wird der Tibetische Feueratem praktiziert, eine Atemtechnik, die den Stoffwechsel anregt und den Körper von innen wärmt. <BR /><BR />Die Nervosität der Teilnehmer steigt spürbar. Gibt es einen „Trick“, um der inneren Einstellung auf die zu erwartende Kälte entgegen zu wirken? „Beim Eintreten ins kalte Wasser ruhig ausatmen, so, als ob wir die Kälte umarmen. Und die Hände über dem Wasser halten, damit die Finger nicht sofort auskühlen“, rät Philipp Schraut. „Lächeln“, fügt Monika Engl hinzu, „das lässt uns die Temperatur um 2 Grad bis 3 Grad C wärmer wahrnehmen.“ <BR /><BR />Ja, es funktioniert. Die Klagelaute, die einem ersten Schock erwartungsgemäß vorauseilen, bleiben aus. Einer nach dem anderen überwindet seine Angst vor der anfänglich abstoßenden Kälte und steigt ruhig in das eisige Gewässer. Entspannte Gesichtszüge, strahlende Augen, dankbare Blicke und euphorische Freude sprechen für sich. Jeder genießt das Ausnahme-Erlebnis auf seine persönliche Art.<BR /><BR /><b>„Ich möchte die Kleider gar nicht mehr anziehen.“</b><BR /><BR />Später am Steg, nach 2 Tauchbad-Gängen mit kurzer Unterbrechung, heißem Tee und dem Überwinden der eigenen Grenzen, dann die Frage: Wie fühlt es sich an? „Ich möchte die Kleider gar nicht mehr anziehen. Damit das Prickeln auf der Haut erhalten bleibt, und ich es so lange wie möglich spüre“, versichert Hubert Putzer. Michaela Piok bestätigt das Gefühl, „für mich ist das eine totale Körperwahrnehmung, wie noch nie zuvor.“<BR /><BR />Auch wenn das Erlebte bedeutend geräuschärmer als erwartet von statten ging, stimmen alle Teilnehmenden überein: „Das champagnerartige Prickeln macht süchtig – beim nächsten Mal sind wir alle wieder dabei.“ <BR /><div class="embed-box">Für den, der Kälte meidet, ist es nichts: Das Eisbaden. 4 mutige Frauen und Männer haben die Eisdecke im Flötscher Weiher aufgehackt, um darin zu baden.<style>@import url("https://live.stol.it/live-stol.css");</style><script src="https://live.stol.it/inc/external.js?v=3" type="text/javascript"></script></div>