„Der Kindergarten Mariaheim ist die einzige deutschsprachige Struktur des Einzugsgebietes Don Bosco-Firmian-Kaiserau, die man als Kindergarten bezeichnen kann. Kaiserau hat nur zwei Sektionen“, so Iris Pichler gegenüber STOL im Namen mehrerer Eltern.Jenen im Neubruchweg könne man nicht als Kindergarten bezeichnen, im Mariaheim gebe es drei Sektionen, also 75 Plätzte. „48 Kinder deutscher Muttersprache kamen heuer auf die Warteliste. Es fehlt also ein ganzer Kindergarten. Im italienischen Kindergarten hingegen sind Plätze frei. Da stimmt ja etwas nicht“, unterstreicht die dreifache Mutter.Seitdem Bozen mit Firmian und der Kaiserau zwei neue Stadtviertel habe, sei keine neue deutsche Sektion eröffnet worden. Dabei nehme die Nachfrage nach deutschen Kindergärten ständig zu.„Der Trend ist seit ca. fünf Jahren derselbe, die Gemeinde und das Land wissen genau Bescheid.“ Lösungen würden aber nicht angeboten, es heiße nur, man müsse auf die Einschreibungen warten und dann eventuell Notlösungen finden.„Die Einschreibungen sind seit dem 17. Jänner abgeschlossen, aber bis heute ist noch keine endgültige Lösung in Sicht“, betont die Elterninitiative.“Recht auf Kindergarten in der Muttersprache“Sie fordert eine langfristige Lösung, denn es gehe um das pädagogische Wohlbefinden der Kinder, „die das Recht haben sollten, einen Kindergarten in der eigenen Muttersprache und im Einzugsgebiet zu besuchen.“Sie sei gezwungen gewesen, ihre drei Jahre alte Tochter deutscher Muttersprache in einem italienischen Kindergarten unterzubringen, erzählt Iris Pichler. Im deutschen Kindergarten Maria Heim sei ihr Kind auf der Warteliste an 16. Stelle gereiht gewesen; eine Tagesmutter könne sie sich ebenso wenig leisten, wie von der Arbeit fern zu bleiben. Deshalb habe ihre Familie keine andere Wahl gehabt. “Wir hoffen auf eine eindeutige Antwort und eine langfristige Lösung“Die Eltern fordern zudem eine Änderung bei den Aufnahmekriterien.„Nach den betreuungsbedürftigen Kinder, dem Alter der Kinder und dessen Geschwistern, sollte der Vorrang den arbeitstätigen Eltern gegeben werden - nicht nur im Hinblick auf die Ganztagsschule - und die Notlösungen soll man den nicht arbeitstätigen Eltern anbieten, die mehr Zeit haben, die Kinder herumzufahren.“Auch müsse die Zusammenarbeit zwischen Gemeinde Bozen und dem Land besser werden. „Was niemand von uns Eltern der Warteliste versteht ist: Weshalb sind im neuen Firmian-Kindergarten vier italienische Sektionen eingerichtet worden und keine einzige deutsche? Die deutsche Kindergartendirektion hat erklärt, man habe um Räumlichkeiten in Firmian angesucht, dieser aber nicht erhalten.“ Die Gemeinde Bozen behaupte, dass die Provinz die bestehenden Strukturen falsch einteile und die Provinz erkläre, es fehlten die Strukturen.„Es ist Zeit zu handeln und wir hoffen auf eine eindeutige Antwort und auf eine langfristige Lösung für das nächste Jahr“, unterstreicht die Elterninitiative gegenüber Südtirol Online.stol