Südtirol hat großen Aufholbedarf: Jährlich wächst die versiegelte Fläche laut der staatlichen Umweltagentur Ispra hierzulande um bis zu 75 Hektar, insgesamt beträgt die versiegelte Gesamtfläche über 20.000 Hektar. Dabei sieht der Südtiroler Klimaplan vor, dass bis 2040 die Nettoneuversiegelung 0 betragen soll. Wie man dieses Ziel erreichen will, weiß man nicht. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66583397_quote" /><BR /><BR />„Das ist eine krasse Entwicklung, da wir bis jetzt noch gar keinen Rückgang verzeichnen“, sagt Staffler. „Im Landesstrategieplan werden wir das Thema vertiefen“, heißt es aus der Landesverwaltung. In diesem Dokument werde festgelegt, wie viel Fläche jährlich den Gemeinden und dem Land zur Verfügung gestellt werden soll, um beispielsweise Straßen zu bauen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66583461_quote" /><BR /><BR />„Der Landesstrategieplan ist aber noch gar nicht genehmigt worden“, berichtet Staffler. Außerdem sei ein Gesetz geduldig: „Wenn es keine Regeln gibt, die eine Umsetzung beinhalten, oder Sanktionen, hapert es mit der Befolgung.“<h3> Finanzielle Anreize für Gemeinden schaffen</h3>Der Geschäftsführer des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz sieht auch die Gemeinden in der Pflicht. „Das Land gibt die Regeln vor, aber die Gemeinden und die Privaten müssen sie dann umsetzen.“ So gibt es ein Dekret des Landeshauptmanns aus dem Jahr 2020, das dazu auffordert, „öffentliche Parkplätze mit durchlässigen Bodenbefestigungen zu errichten oder mit begrünten Bodenschichten oder Sickermulden.“ <BR /><BR />Das würden laut Staffler aber nur wenige machen. Er schlägt auch vor, finanzielle Anreize für Gemeinden zu schaffen, um mehr Böden zu entsiegeln. Das sei in anderen Ländern wie Deutschland, oder Österreich schon längst gang und gäbe. <BR /><BR /><embed id="dtext86-66583465_quote" /><BR /><BR />In Teilen Österreichs wie auch andernorts in Europa gab es aber in den vergangenen Tagen nach heftigen Unwettern Hochwasser (wir berichteten). Tausende Einsatzkräfte sind dort derzeit mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Auch Südtirol verfügt über ein dichtes Netz an Zivilschutzorganisationen, die im Krisenfall zur Verfügung stehen (siehe Infografik).<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1074093_image" /></div> <BR /><BR /> „So starke Niederschlagsmengen können auf unversiegelten Flächen nicht aufgefangen werden“, stellt Hanspeter Staffler klar. Dafür bräuchte es u. a. Überflutungsräume. Bei kurzen heftigen Niederschlagsmengen, die ebenso zu Überschwemmungen führen können, spielt die Bodenversieglung aber eine wesentliche Rolle.