Der Vorfall ereignete sich im US-Bundesstaat Kentucky. Die 16-Jährige war von einem Mann aus Ashville in North Carolina entführt und an Bord eines Toyotas gebracht worden. Vom Beifahrersitz aus versuchte sie auf ihre Notlage aufmerksam zu machen: Mit besagtem Handzeichen. Zuerst zeigte sie die Handfläche, dann knickte sie den Daumen zur Handfläche ab, dann klappte sie die übrigen Finger herunter.<BR /><BR />Und tatsächlich: Einem Mann, der hinter besagtem Toyota fuhr, fiel die Jugendliche auf und erkannte das Zeichen. Sofort war ihm klar, dass das Mädchen damit zeigen will, dass es in Gefahr ist, womöglich in Lebensgefahr.<BR /><BR />Umgehend alarmierte er die Polizei, die das Fahrzeug wenig später anhielt und dann tatsächlich feststellte, dass die 16-Jährige zuvor von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden war. Der 61-jährige Fahrer wurde festgenommen. <BR /><BR />Das spezielle Zeichen hat die Canadian Women’s Foundation vor rund einem Jahr ins Leben gerufen, um vor allem in Videochats international verständlich um Hilfe rufen zu können. Eine Videokampagne der Frauenorganisation ging im März diesen Jahres viral.<BR /><BR /><BR /> <video-jw video-id="YttOyw7o"></video-jw> <BR /><BR /><BR />Vom Landesbeirat für Chancengleichheit wurde es allerdings in den Sozialen Netzwerken nicht geteilt. Aus mehreren Gründen. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/der-stumme-hilfeschrei" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie Ulrike Oberhammer im Interview mit STOL damals erklärte, sei das Zeichen mit Vorsicht zu genießen.</a> Man wurde darauf hingewiesen, dass die Geste mit den ausgestreckten Fingern auch auf die Säulen des Islam auszulegen ist. „Man muss bei solchen Sachen immer den geographischen und religiösen Kontext mitbedenken. In Kanada und in den USA mag die Geste funktionieren, aber anderswo könnte sie falsch verstanden werden.“ Ein weiteres Problem: Die eigentlich „geheimen“ Zeichen werden überall verbreitet, auch Täter kennen sie. Wer weiß, was passiert, wenn ein gewalttätiger Mann den stummen Hilferuf seiner Frau sieht, bevor ihr geholfen werden kann.<BR /><BR />Dennoch: Der Fall der 16-Jährigen sorgt für weltweites Aufsehen und zeigt eindrücklich, dass der stille Hilferuf funktionieren und Frauen aus verschiedensten Gefahrensituationen retten kann. Die Jugendliche wird für ihr Verhalten gefeiert. Es sei das Beste, was er in den 48 Jahren seines Berufslebens gesehen hätte, die Jugendliche hätte absolut richtig gehandelt, zitiert etwa die “New York Times„ einen Polizisten. Auch wurde das Handzeichen richtig interpretiert. Bemerkenswert, wie viel in dieser Sache richtig gelaufen ist. <BR /><BR /><BR /><b>Befinden auch Sie sich in einer Notsituation? Hier gibt es Hilfe!</b><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="705872_image" /></div>