Aber was sich in dem ostafrikanischen Land abspielt, seit Präsident Yoweri Museveni vor einer Woche ein neues Gesetz gegen Schwule und Lesben verabschiedet hat, gleicht einer Hexenjagd in Zeiten der Inquisition.Betroffene werden nicht nur bedroht und diskriminiert, sondern öffentlich vorgeführt und wie Schwerkriminelle behandelt. „Ich werde seither belästigt und beschimpft, und auch meine Freunde wurden schon von der Polizei und von Bürgern verfolgt“, sagt der Aktivist Sam Ganafa.Mehrere Boulevardzeitungen hatten zuvor die Namen von „bekannten Homosexuellen“ veröffentlicht. Das Blatt „The Red Pepper“ titelte: „Enttarnt! Die Namen von Ugandas 200 Top-Homos“ und schreckte auch nicht davor zurück, Fotos zu publizieren.Nehmen Gesetz selbst in die Hand„Seither nehmen die Menschen in Uganda das Gesetz selbst in die Hand und attackieren mögliche Schwule in allen größeren Städten des Landes“, warnt der Aktivist Julian Pepe Onziema, der sich bei der Organisation „Sexuelle Minderheiten Uganda“ engagiert. „Hausbesitzer werden mittlerweile schon dazu aufgefordert, ‚Verdächtige‘ aus ihren Wohnungen zu werfen.“Auch hätten drei seiner Bekannten bereits ihre Jobs verloren, während andere offen bedroht würden. „Viele halten sich versteckt und haben ihre Telefonnummern geändert.“„Benutzt eure Organe anständig“Schwerste Diskriminierung von homosexuellen Menschen ist kein ugandisches Phänomen. In den meisten der 54 afrikanischen Länder ist gleichgeschlechtlicher Sex verboten.Der greise Robert Mugabe, der Simbabwe seit 35 Jahren mit eiserner Hand führt, wetterte kürzlich bei einer Feier zu seinem 90. Geburtstag: „Wir wurden geschaffen als Männer und Frauen, so dass wir Kinder haben können.“ Tausenden Anhängern rief er zu: „Benutzt Eure Organe anständig!“apa/dpa