Geboren wurde Johann Steinmayr 1890 zu Vorderhackler in St. Magdalena. Nach dem Besuch des Vinzentinums in Brixen trat er 1911 in den Jesuitenorden ein und studierte in Innsbruck Philosophie und Theologie.<BR /><BR /> Unterbrochen wurde das Studium 1916 durch einen fast einjährigen Einsatz als Krankenpfleger in einem Kriegslazarett. 1919 wurde er in Stams zum Priester geweiht. Er wirkte fortan in Wien und Linz als Prediger, Beichtvater, Kongregationspräses und Exerzitienleiter. Auch als religiöser Schriftsteller war er tätig. Sein Augenmerk galt dabei in besonderer Weise den Akademikern und Konvertiten. U.a. war er auch eine Zeitlang Redakteur der Zeitung „Der Eucharistische Völkerbund“.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077744_image" /></div> <BR /><BR />1937 nach Innsbruck zurückgekehrt, berief ihn Bischof Paulus Rusch nach der Vertreibung der Jesuiten aus der Stadt zum Referenten für Familien- und Männerseelsorge. Der die Nazi-Ideologie ablehnende Steinmayr hielt in den Pfarreien Predigten, Vorträge und Glaubensschulungen – und kam in der Folge mit der Gestapo in Konflikt. Ein als Konvertit getarnter Gestapo-Mann verriet ihn schließlich.<BR /><BR />Im Oktober 1943 wurde P. Johann Steinmayr verhaftet. Daraufhin wurde er nach Berlin gebracht. Hier wurde er wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und am 18. September 1944 in Berlin-Brandenburg enthauptet.<BR /><BR />Anlässlich des 80. Todestages von P. Johann Steinmayr ist im Auftrag des Jesuitenordens bei Kyrene.Vitae das Buch „Kreuzwege“ erschienen. In 14 Stationen und auf 160 Seiten erzählt der Autor Martin Kolozs darin die Lebensgeschichten der beiden Jesuitenpatres Johann Schwingshackl aus Welsberg (1887–1945) und Johann Steinmayr aus St. Magdalena in Gsies (1890–1944). <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077747_image" /></div> <BR /><BR />Die Lebensgeschichten ineinander verwoben, bringt Kolozs den Leserinnen und Lesern die 2 Männer aus dem Oberpustertal näher, die von den Nazis ermordet wurden. Das Doppelporträt enthält auch Berichte von Weggefährten sowie Auszüge aus Steinmayrs Hafttagebuch und aus dem Kriegstagebuch Schwingshackls. <BR /><BR />Das Glaubenszeugnis der beiden Ordensleute habe bis heute nichts an Bedeutung verloren, erklärte Kolozs bei der Buchvorstellung in Gsies. „Während der NS-Herrschaft haben sie klar Stellung bezogen gegen Unrecht, Verfolgung und Unterdrückung und ihre Nächstenliebe und Glaubensfreude mit dem Leben bezahlt.“<BR /><BR />Etwa 2 Jahre lang hat Martin Kolozs an dem Buch gearbeitet. Mehr als ein Jahr davon durchforschte er zahlreiche Archive in München, Wien, Innsbruck, Berlin, Welsberg und etlichen anderen Orten nach Material für die Biografie.