<BR />Die Staatsanwaltschaft von Paola in der kalabrischen Provinz Cosenza hat neun Namen ins Ermittlungsregister eingetragen, nachdem zwei Menschen vermutlich an einer Botulinvergiftung starben und 14 weitere stationär im Krankenhaus aufgenommen werden mussten. <h3> „Personal dachte, er sei betrunken“ </h3>Bei einem der beiden Toten handelt es sich um den Unternehmer aus Kampanien, Luigi di Sarno. Di Sarno war in Kalabrien mit seinen beiden Schwestern im Urlaubsort Diamante an der Küste Kalabriens, als er ein belegtes Wurstbrot mit Stängelkohl bei einem Straßenhändler kaufte. <BR /><BR />Nach dem Verzehr beklagte di Sarno Übelkeit. Mit Schwestern und einem Freund ging er in die Notaufahme. Dort „dachte das Personal, er sei betrunken gewesen“, gab der Freund des Todesopfers gegenüber der Presse an. <BR /><BR />Er soll laut Angaben seiner Schwestern, die ebenfalls bei ihm waren, nach kurzer Zeit aus dem Krankenhaus in Kalabrien entlassen worden, um jenes in seiner Heimatprovinz Neapel aufzusuchen. Doch er starb vor den Augen der Familie und eines Freundes, ehe er das Spital erreichen konnte. <BR /><BR />Parallel dazu mussten in derselben Gegend 15 weitere Personen nach dem Verzehr von Brötchen desselben Straßenverkäufers das Krankenhaus aufsuchen. Genau wie di Sarno überlebte eine davon, eine 45-jährige Frau, nicht. <BR /><h3> Verdacht auf Botulismus-Vergiftung </h3>Untersuchungen an den Betroffenen und den Brötchen des Straßenverkäufers ergaben in der Folge, dass in den Nahrungsmitteln Botulinumtoxin enthalten sein könnte. <BR /><BR />Botulinumtoxin ist ein starkes Neurotoxin, das oft in medizinischen und kosmetischen Anwendungen (etwa Botox) in kontrollierten Dosen verwendet wird. In der Natur kann es aber extrem gefährlich sein – und zum Tod führen.<h3> Ermittlungen gegen vier Ärzte </h3>Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen der beiden Todesfälle und der 14 verletzten Menschen gegen insgesamt neun Personen. Ins Ermittlungsregister eingetragen wurden demnach die Namen der drei Verantwortlichen der Herstellerfirma der Brötchen, des Straßenhändlers sowie jener vier Ärzte, die die nun Verstorbenen in Behandlung hatten.