Die Boeing 787-8 Dreamliner stürzte kurz nach dem Start in Ahmedabad im Westen Indiens ab. Alle anderen 221 Menschen an Bord – darunter 169 indische und 52 britische Staatsbürger – kamen ums Leben.<BR /><BR />Im Gespräch mit dem indischen Staatssender DD News schilderte Ramesh, wie er sich inmitten der Trümmer selbst befreien konnte: „Ich konnte mich abschnallen, habe mit meinem Bein eine Öffnung in der Flugzeugwand aufgestoßen und bin herausgekrochen.“ Der Unternehmer aus Leicester saß auf Platz 11A, als das Flugzeug wenige Minuten nach dem Start ins Trudeln geriet.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1179327_image" /></div> <h3> Ein Moment, der alles veränderte</h3><BR />„Die Lichter fingen an zu flackern – grün und weiß“, erinnert sich Ramesh. „Dann fühlte es sich an, als ob das Flugzeug in der Luft stehen blieb. Plötzlich krachte es in ein Gebäude und explodierte.“<BR /><BR /><BR />Die Maschine stürzte in ein Wohngebäude auf dem Gelände des Byramjee Jeejeebhoy Medical College, das als Unterkunft für Ärzte genutzt wird. Wie durch ein Wunder schlug das Segment, in dem Ramesh saß, nahe am Boden auf, ohne direkt mit dem Gebäude zu kollidieren.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1179330_image" /></div> <BR /><BR />„Als sich eine Tür öffnete und ich ein wenig Platz sah, habe ich meine Chance genutzt“, so Ramesh. „Auf der gegenüberliegenden Seite gab es keine Überlebenschance – sie war direkt an der Wand, die das Flugzeug getroffen hat.“<h3> Schock, Trauer – und ein Funken Hoffnung</h3>Vom Krankenbett aus spricht Ramesh sichtlich erschüttert, aber bei klarem Bewusstsein: „Ich habe Menschen sterben sehen – Flugbegleiterinnen, zwei Menschen neben mir... Für einen Moment dachte ich, ich sterbe auch. Dann öffnete ich die Augen, sah mich um – und ich lebte noch.“<BR /><BR />Ein Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, zeigt Ramesh, wie er mit Ruß bedeckt und benommen auf eine Ambulanz zugeht, während Rauchschwaden in den Himmel steigen.<BR /><BR />Der behandelnde Arzt, Dr. Dhaval Gameti, beschreibt den Zustand des Patienten als stabil: „Er war desorientiert und hatte mehrere Verletzungen am ganzen Körper, aber er ist außer Lebensgefahr.“<h3> Der Besuch des Premierministers – und offene Fragen</h3>Am Freitagmorgen besuchte Indiens Premierminister Narendra Modi die Unglücksstelle sowie das Krankenhaus, um Angehörige der Opfer zu treffen – und Ramesh.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1179333_image" /></div> <BR /><BR />Ramesh, der 2003 aus Indien nach Großbritannien auswanderte, war mit seinem Bruder Ajay auf Urlaubsreise in Indien. Letzterer befindet sich unter den Opfern.<BR /><BR />Die Familie in Großbritannien ist erschüttert. Cousin Hiren Kantilal berichtet, man habe am Freitagmorgen erstmals mit Vishwashkumar sprechen können: „Er war bei Bewusstsein, konnte normal gehen und sprechen. Wir wollen so schnell wie möglich zu ihm.“<BR /><BR />Doch es fehlt an Hilfe: „Wir haben noch keine Unterstützung der britischen Regierung für unsere Reise nach Indien erhalten“, sagt Kantilal. Die britische Regierung bestätigte unterdessen, dass man in Kontakt mit Ramesh stehe und konsularische Unterstützung anbiete. Helplines wurden für betroffene Familien eingerichtet.<BR /><BR /><BR />Für Vishwashkumar Ramesh beginnt nun ein langer Weg der Genesung – körperlich und seelisch. „Ich weiß nicht, warum ich überlebt habe“, sagt er. „Aber ich habe überlebt. Und dafür bin ich dankbar.“<BR /><BR />Hier das Interview mit Ramesh in englischer Sprache.<BR /><BR /> <div class="embed-box"><iframe width="964" height="542" src="https://www.youtube.com/embed/jqR-TvgDUYA" title="Air India Crash: Sole Survivor Vishwash Ramesh Recounts Tragedy" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe></div> <h3>Zweiter Flugschreiber geborgen</h3> Nach dem verheerenden Absturz einer Passagiermaschine der Air India haben die Bergungsteams jetzt den für die Untersuchungen zur Unglücksursache wichtigen zweiten Flugschreiber gefunden. Der Stimmenrekorder sei am Absturzort in Ahmedabad im westlichen Bundesstaat Gujarat sichergestellt worden, teilte die Regierung in Neu-Delhi mit. Zuvor war bereits der Flugdatenschreiber geborgen worden.<BR /><BR />Die Hintergründe des Absturzes, bei dem nach Berichten indischer Medien am Donnerstag mindestens 270 Menschen im Flugzeug und am Boden ums Leben kamen, blieben zunächst unklar. Die Ermittler erhoffen sich deshalb von der Auswertung der Flugschreiber wichtige Erkenntnisse. Mit dem Stimmenrekorder werden die Gespräche im Cockpit aufgezeichnet. Beide Geräte werden jeweils auch als Blackbox bezeichnet.<BR /><BR />Die Boeing 787-8 war kurz nach dem Start vom Flughafen auf ein Wohngebiet gestürzt und in einem Feuerball aufgegangen. Nach Angaben der Fluggesellschaft wurden 241 Menschen an Bord getötet, ein britischer Passagier überlebte. Die Maschine war nach London unterwegs. Die Regierung machte bisher keine Angaben zur Gesamtzahl der Opfer, da die Identifizierung von Leichen noch andauert.<h3> US-Verkehrssicherheitsbehörde ermittelt ebenfalls</h3>Die indische Behörde für Flugunfalluntersuchung (AAIB) hat den Angaben der Regierung zufolge eine gründliche Untersuchung begonnen. Parallel dazu ermittle auch die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB, weil das Flugzeug in den USA hergestellt worden sei. Am Sonntag sei der Chefsekretär von Ministerpräsident Narendra Modi, Pramod Kumar Mishra, in Gujarat gewesen, um sicherzustellen, dass rasche Hilfe geleistet, die Untersuchungen gründlich ausgeführt und die Opferfamilien umfassend unterstützt würden, hieß es.