Ein der Teil der Antwort auf diese Frage ist sicher seine tragische Lebensgeschichte.<BR /><BR /><BR /> <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/mann-rastet-aus-9-verletzte-in-leifers" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie berichtet</a>, war der 20-Jährige am Freitagnachmittag in der Leiferer Kennedystraße ausgerastet. Ihm wird vorgeworfen, Gäste in verschiedenen Straßencafés und Passanten mit Steinen und Flaschen beworfen und mit einer Eisenstange geschlagen zu haben. 9 Personen wurden verletzt. 4 Leiferern gelang es schließlich, den Tobenden festzuhalten, die Carabinieri nahmen ihn fest und brachten ihn ins Gefängnis. <BR /><BR />Gestern hätte er – über Video mit dem Bozner Landesgericht verbunden – Haftrichter Andrea Pappalardo vorgeführt werden sollen. Doch daraus wurde nichts. Der Nigerianer setzte sich auf den Boden seiner Zelle und weigerte sich, diese zu verlassen. Als das Zureden der Strafvollzugsbeamten nichts fruchtete, zogen diese einen Landsmann des Gefangenen hinzu – in der Hoffnung, er könne ihn zur Zusammenarbeit bewegen. Doch das einzige, das er bereit war, zu sagen, war: „Der Dorfschamane hat gesagt, ich soll nicht reden.“ <BR /><BR /><b>Schicksal eines Flüchtlings</b><BR /><BR />Der Richter bestätigte die Rechtmäßigkeit der Festnahme und verfügte, dass der 20-Jährige weiterhin in vorbeugender Verwahrungshaft bleibt. Zugleich wurde die Krankenakte des Nigerianers angefordert. Die darin enthaltenen Informationen sollen Aufschluss über die Natur seiner psychischen Probleme geben und sowohl der Staatsanwaltschaft als auch dem U-Richter dabei helfen, das weitere Vorgehen abzustecken. Vorerst gibt es keinen Termin für ein Verhör.<BR /><BR />Der 20-Jährige war im Juli 2017 als unbegleiteter Minderjähriger nach Italien gekommen. 2 Jahre zuvor war er aus Nigeria geflüchtet. In Verona beantragte er Asyl, dieses wurde ihm zwar nicht gewährt, wohl aber erhielt er eine Aufenthaltsgenehmigung, um sich einer medizinischen Behandlung zu unterziehen. <BR /><BR /><b>In psychiatrischer Behandlung</b><BR /><BR />Der Kommission in Verona hatte er seine traumatische Flucht durch Libyen geschildert. Er sei immer wieder geschlagen worden, bis sich ein Araber seiner angenommen habe. Bei ihm habe er aber auch nicht lange bleiben können, aufs Boot für die Überfahrt sei er geprügelt worden. Nach Hause könne er nicht mehr, sein Bruder sei dort getötet worden.<BR /><BR />Wie er nach Südtirol kam, ist vorerst unklar. Fest steht nur, dass er im psychiatrischen Rehabilitationszentrum Gelmini in Salurn untergebracht war, einen Sachwalter hatte und in psychiatrischer Behandlung stand. Bis Freitag soll er nie auffällig geworden sein, im Gegenteil – er galt als ruhig und freundlich. Erst in den jüngsten Tagen soll er darüber gesprochen haben, das Zentrum in Salurn verlassen zu wollen. Wenige Tage später war er dann ausgerastet, das Motiv ist weiter unklar.<BR />