<BR />Die japanische Wetterbehörde hatte zuvor gesagt, sie erwarte eine bis zu drei Meter hohe Tsunami-Welle an größeren Küstenabschnitten. NHK berichtete, dass die Regierung für einige Gebiete Evakuierungsanordnungen erlassen hat. <h3> Warnung vor „gefährlichen“ Tsunamis</h3>Das US-Tsunami-Warnsystem warnte ebenfalls vor „gefährlichen Tsunami-Wellen“ innerhalb der nächsten Stunden entlang einiger Küsten im Pazifik. Über drei Meter hohe Wellen seien möglich an den Küsten der nordwestlichen hawaiianischen Inseln und der russischen Küste. Ein bis drei Meter hohe Wellen könnten die Küsten Japans, Guams und Hawaiis treffen.<BR /><BR />Nach der Tsunamiwarnung brachte der Betreiber des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima eigenen Angaben zufolge seine Arbeiter in Sicherheit. „Wir haben alle Arbeiter und Angestellten evakuiert“, sagte eine Sprecherin des Akw-Betreibers Tepco am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. In dem Kraftwerk seien keine Auffälligkeiten festgestellt worden, fügte sie hinzu. <BR /><BR />Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren Seebeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.<h3> Wellen von drei bis vier Metern Höhe</h3>Der Bahnbetreiber in Ostjapan setzte der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zufolge einige Verbindungen aus. Aufnahmen des Senders TBS zeigten, wie Fabrikarbeiter und Anrainer auf der nördlichen Insel Hokkaido auf einen Hügel über dem Meer flohen.<BR /><BR />Das staatliche Tsunami-Frühwarnsystem in den USA sprach ebenfalls von Wellen von bis zu drei Metern Höhe, die möglicherweise die Küste des Tausende Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernten Bundesstaats Hawaii erreichen könnten. Auch für Alaskas Westküste wurde eine Tsunami-Warnung erlassen, ebenso für die Philippinen und Indonesien.<BR /><BR />Der Kamtschatka-Zweig des Geophysikalischen Dienstes der Russischen Akademie der Wissenschaften teilte mit, das Erdbeben sei das schwerste seit 1952 gewesen. Mit starken Nachbeben sei zu rechnen.<h3> Einige leicht Verletzte</h3>Nach vorläufigen Informationen habe es in Russland einige leicht Verletzte gegeben, ein Kindergarten wurde beschädigt. Mehrere Menschen hätten nach dem Beben medizinische Hilfe in Anspruch genommen, sagte der regionale Gesundheitsminister Oleg Melnikow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS. Einige seien bei der Flucht nach draußen verletzt worden.<BR /><BR />Wegen der Tsunami-Gefahr wurde für die Kleinstadt Sewero-Kurilsk eine Evakuierung angeordnet, wie der Gouverneur von Sachalin, Waleri Limarenko, im Onlinenetzwerk Telegram mitteilte. Das Erdbeben sei schwer und das stärkste seit Jahrzehnten gewesen, sagte der Gouverneur von Kamtschatka, Wladimir Solodow, in einer Videobotschaft.<BR /><BR />Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens in einer geringen Tiefe von 19,3 Kilometern. Russische Seismologen orteten das Beben rund 130 Kilometer von der Hauptstadt der Region Kamtschatka, Petropawlowsk-Kamtschatski, entfernt.<h3> Insgesamt vier Beben</h3>Wie ein Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur TASS berichtete, gab es insgesamt vier Beben. Viele Menschen seien ohne Schuhe und Oberbekleidung auf die Straße gelaufen. In den Wohnungen fielen Kästen um, Spiegel gingen zu Bruch, Autos schwankten auf der Straße und Balkone an Gebäuden wackelten spürbar. Außerdem seien Stromausfälle und Ausfälle der Mobilfunkdienste zu beobachten.<BR /><BR />Bei der Halbinsel Kamtschatka treffen die pazifische und die nordamerikanische Kontinentalplatte aufeinander, was die Region zu einer der weltweit erdbebenreichsten Zonen macht. Am 20. Juli hatte sich in derselben Region ein Erdbeben der Stärke 7,4 ereignet. Dabei kam es zu keinen größeren Schäden.