In rund 36 Stunden war Allen zu Fuß etwa drei Kilometer weit gelaufen und hatte schließlich Unterschlupf in einem kleinen Gebäude nahe einer Antenne in den Wäldern oberhalb der Ortschaft gefunden. Die Retter trugen ihn auf dem Arm zurück, wo er in der Nähe des Campingplatzes von einer kleinen Menschenmenge mit Applaus empfangen wurde. Allen war stark dehydriert. <BR /><BR />Er hatte sich bis zu einem Bereich unter der Autobahnbrücke durchgeschlagen, oberhalb eines Hauses auf dem Hügel von Latte – genau dort, wo am Samstag Spürhunde konzentriert gesucht hatten. Entdeckt wurde er schließlich von einem Mitglied eines Rettungsteams, der den Buben allein und regungslos in der Nähe eines Betonpfeilers fand, wo er die zweite Nacht allein verbracht hatte. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1189170_image" /></div> <BR /><BR />Allen wurde zur weiteren Beobachtung ins Kinderkrankenhaus Gaslini in Genua gebracht, um eine optimale medizinische Versorgung zu erhalten, die Ärzte versicherten, dass es ihm gut gehe. <BR /><BR />„Danke an alle, es ist alles gut gegangen. Vielen, vielen Dank, wirklich. Zum Glück haben sie ihn gefunden. Wir sind erleichtert und überglücklich. Wir hatten große Angst – es waren wirklich schreckliche Tage“, sagte sein Vater Bernardo Ganao sichtlich gerührt, während er seinen Sohn in den Armen hielt. Die Familie philippinischer Abstammung lebt in Turin, wo Alan zur Welt kam. Die Familie verbrachte einen Urlaub im Zelt, als das Kind, das an Autismus leidet, verschwand. „Allen wurde von einem Team des Zivilschutzes gefunden“, erklärte Feuerwehrkommandant Alessandro Giribaldi. „Sie haben sofort Meldung erstattet. Das ist das Ergebnis einer großartigen, gemeinsamen Leistung: Feuerwehr, Polizei, Freiwillige, Bergretter - alle haben mit Herz gearbeitet. Es war ein hervorragend koordiniertes Vorgehen, auch unter der Leitung des Präfekten, der in diesen Momenten ein wichtiger Bezugspunkt war. Jetzt ist es Zeit, die Freude zu genießen.“<BR /><BR />Auch Ventimiglias Bürgermeister Flavio Di Muro war vor Ort und umarmte den Vater: „Ich will mir gar nicht vorstellen, was die Eltern durchgemacht haben. Es waren schwere Tage für die ganze Gemeinschaft – aber zum Glück hat alles ein gutes Ende genommen.“ Auch Premierministerin Giorgia Meloni äußerte sich auf X erleichtert, ebenso wie die Minister Matteo Salvini, Antonio Tajani und Matteo Piantedosi, die den Einsatz der Rettungskräfte lobten.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1189173_image" /></div> <BR /><BR />Unterdessen laufen die Ermittlungen weiter. In der Nacht wurden weitere Zeugen befragt, die Allen nach seinem Verschwinden in der Umgebung von Latte gesehen haben könnten. Zwei Personen wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft vernommen. Die Ermittler versuchen zu klären, ob Allen tatsächlich die gesamten 36 Stunden allein unterwegs war – oder ob er nach der Begegnung mit dem Mann, der ihm am Samstagmorgen beim Erreichen der Hauptstraße geholfen hatte, doch kurzzeitig begleitet wurde.