<b>Herr Obrist, was bedeutet die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes des Landes Tirol für Sie?</b><BR />Ernfried Obrist: Es war eine große Freude, diese Auszeichnung zu erhalten. Sie ist für mich eine Anerkennung meiner jahrzehntelangen Arbeit im Schießsport. Es bedeutet auch, dass die Sportschützenwelt meine Arbeit geschätzt und gewürdigt hat.<BR /><BR /><b>Sie haben sich über viele Jahre im Sportschützenbereich und anderen Sportarten engagiert. Wie kamen Sie dazu?</b><BR />Obrist: Ursprünglich war ich Tennisspieler. Erst mit 35 Jahren begann ich mit dem Sportschießen – und das gleich mit Erfolg: Ich habe bei meinem ersten Wettbewerb gewonnen und war von da an sehr motiviert, weiter zu machen.<BR /><BR /><b>Neben Ihrer sportlichen Karriere haben Sie sich auch in der Vereinsarbeit engagiert?</b><BR />Obrist: Ja, als Präsident der Sportschützen Kaltern konnte ich den Bau des Kalterer Schießstandes sowie des neuen Luftdruckstandes vorantreiben. Unser Schießstand war damals einer der modernsten und schönsten in Italien.<BR /><BR /><b>Sie hatten auch führende Funktionen im italienischen und europäischen Sportschützenwesen inne? Welche?</b><BR />Obrist: Von 2004 bis 2017 war ich Präsident des italienischen Sportschützenverbandes UITS mit Sitz in Rom. Zudem war ich Mitglied des Europäischen Sportschützenverbandes, was mir eine internationale Perspektive auf den Schießsport ermöglichte.<BR /><BR /><b>Wie verlief Ihre persönliche Karriere als Sportschütze?</b><BR />Obrist: Ich habe an vielen Wettbewerben teilgenommen und viele Medaillen und Titel gewonnen. Ich wurde Landesmeister und Regionalmeister – bei Wettbewerben mit der Luftpistole oder der Schnellfeuerpistole. <BR /><BR /><b>Der Schießsport ist auch eine olympische Disziplin. Sie waren als Begleiter bei mehreren Olympischen Spielen dabei. Welche Städte haben Sie besucht?</b><BR />Obrist: Ich war bei 5 Olympiaden dabei: in Sydney, Athen, Peking, London und Rio de Janeiro. Das war eine großartige Gelegenheit, die Welt zu bereisen und die internationale Sportszene hautnah mitzuerleben.<BR /><BR /><b>Gab es ein besonderes Erlebnis, das Ihnen in Erinnerung geblieben ist?</b><BR />Obrist: Die schönste Olympiade für mich war zweifelsohne die in London, da die Sprache leicht verständlich und alles bestens organisiert war. Aber auch die Olympiade in Rio bleibt mir im Gedächtnis – vor allem wegen der Sicherheitslage, da ich stets von einem Polizisten begleitet wurde, um sicher unterwegs zu sein.<BR /><BR /><b>Engagieren Sie sich heute noch im Schießsport, oder sind Sie selbst noch aktiv?</b><BR />Obrist: Als aktiver Sportschütze bin ich nicht mehr dabei, auch wenn ich noch immer eine ruhige Hand habe. Ich habe immer noch Kontakte nach Rom und wenn ich gebraucht werde, helfe ich gerne.