Am späten Nachmittag alarmierten sie über ihr Garmin-Gerät die Alpinrettung, gaben ihre GPS-Position an und erklärten, sie seien „erschöpft“. Die beiden Wanderer hatten sich auf eine Route eingelassen, die ihre körperlichen Fähigkeiten überforderte. So musste der Rettungshubschrauber „Falco“ aus Pieve di Cadore die beiden Deutschen bergen. Der Hubschrauber ortete die beiden, hob sie mit einer Seilwinde in zwei Durchgängen an Bord und setzte sie bei Rio Gere ab, wo sie ihr Auto geparkt hatten. <BR /><BR />In Fällen wie diesem - bei einem unbegründeten Notruf oder wenn keine medizinische Einweisung erfolgt - fallen 90 Euro pro Minute für den Hubschraubereinsatz an, bis zu einem Höchstbetrag von 7.500 Euro. Da es sich bei dieser Rettung um den gleichzeitigen Transport von zwei Personen handelte, werden die Kosten des Einsatzes zwischen den beiden aufgeteilt.<h3> Berge sind kein Freizeitpark und Rettungshubschrauber kein Abrufdienst</h3>Die EU-Abgeordnete und ehemalige Skirennläuferin Lara Magoni richtet jetzt einen klaren Appell an die Öffentlichkeit: Die Berge sind kein Freizeitpark und Rettungshubschrauber kein Abrufdienst, lautet ihre Devise. Sie berichtet von einem Vorfall in San Vito di Cadore, bei dem ein Tourist eine wegen Steinschlaggefahr gesperrte Kletterroute bestieg, dort steckenblieb und einen Rettungseinsatz per Hubschrauber verlangte, der Kosten von 14.000 Euro verursachte. <BR /><BR /> Viele Bergsteiger würden den Hubschrauber rufen, sobald sie für den Rückweg zu erschöpft seien - das sei nicht akzeptabel. „Schluss mit der Verantwortungslosigkeit von Menschen, die unvorbereitet in die Berge aufbrechen, Regeln missachten und die Konsequenzen nicht bedenken. Wer sich und andere in Gefahr bringt, muss auch die Kosten tragen“, forderte die EU-Parlamentarierin.<h3> „Rettung ist ein Recht, aber es muss mit Verantwortung genutzt werden“</h3>Lara Magoni war 2015 Initiatorin eines lombardischen Gesetzes, das bei Fahrlässigkeit die Rückerstattung von Rettungskosten vorschreibt. Seitdem seien in der Region unnötige Einsätze um 30 Prozent zurückgegangen, doch das reiche nicht aus. „Es geht hier nicht um unvorhersehbare Unfälle, sondern um leichtsinnige Entscheidungen: Menschen, die Warnschilder ignorieren, ohne Ausrüstung losziehen und erwarten, dass die Gemeinschaft zahlt. Diese Einsätze belasten die öffentlichen Kassen und gefährden die Retter unnötig. Rettung ist ein Recht, aber es muss mit Verantwortung genutzt werden“, so die EU-Parlamentarierin.<BR /><BR />Gino Dellantonio vom nationalen Bergrettungsdienst warnt, dass immer mehr unvorbereitete Menschen die Alpen erklimmen, ohne an die Folgen für ihre Sicherheit zu denken. „So kommt es, dass wir Menschen aus völlig absurden Situationen retten müssen“, erzählt der erfahrener Bergretter gegenüber der Tageszeitung „Corriere della Sera“. Dabei würden sich auch Bergretter in Gefahr bringen.<BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Sie haben einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns gerne Bescheid!</a>