Während die weiblichen Geiseln Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31) wieder mit ihren Familien vereint sind, liefen im weitgehend zerstörten Gazastreifen laut örtlichen Sicherheitskräften verstärkte Hilfslieferungen für die Bevölkerung an, deren Lage weiterhin katastrophal ist.<BR /><BR />Die Waffenruhe soll zunächst 6 Wochen gelten. In der ersten von 3 Phasen einer unter Vermittlung Katars, Ägyptens und den USA ausgehandelten Vereinbarung sollen 1904 palästinensische Häftlinge gegen 33 von insgesamt 94 Geiseln freikommen. Ob ein dauerhaftes Ende der Kämpfe erreicht werden kann, hängt jedoch von weiteren Verhandlungen ab, die in gut zwei Wochen beginnen sollen. Werde keine Einigung erzielt, könnten die Kämpfe weitergehen, hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu bereits gedroht.<h3> Emotionale Szenen in Israel</h3>Unter den weiterhin im Gazastreifen festgehaltenen Entführten sind auch Israelis, die zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Die nächste Freilassung von Geiseln soll dem Vernehmen nach am kommenden Samstag erfolgen. Dabei sollen laut einem Hamas-Vertreter 4 Geiseln freikommen.<BR /><BR />Ein gut 2 Minuten langes von Israels Regierung veröffentlichtes Video zeigt das äußerst emotionale Wiedersehen der 3 freigelassenen jungen Frauen mit ihren Angehörigen: Es gab innige Umarmungen, es flossen Tränen, es war Schluchzen und Jubel zu hören. Die freigelassenen Frauen werden in einem Krankenhaus untersucht und psychologisch betreut.<BR /><BR />Terroristen hatten die Drei während des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt und seitdem in Gaza festgehalten. Damari verlor während der Entführung 2 Finger, wie mehrere israelische Medien übereinstimmend unter Berufung auf ihre Familie berichteten. Auf Bildern war auch die bandagierte Hand der Frau zu sehen.<h3> Hamas verbreitet Propagandavideo</h3>Der militärische Arm der Hamas verbreitete ein Propagandavideo von der Freilassung der drei jungen Frauen, das in Israel als sehr zynisch eingestuft wurde. Zu sehen ist in dem Video, wie die Israelinnen vor ihrer Übergabe in einem Fahrzeug sitzen und lächeln. Um den Hals tragen sie Bänder mit der Aufschrift „Palestine“ (Palästina) in den Farben der palästinensischen Flagge. Tüten mit „Andenken“ an ihren Aufenthalt in Gaza werden ihnen überreicht.<BR /><BR />Bei der Übergabe an das Rote Kreuz werden die Fahrzeuge von bewaffneten Hamas-Kämpfern und einer dichten Menschenmenge umringt, die dabei „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) skandiert. Bei einer früheren Waffenruhe freigelassene Geiseln hatten berichtet, dass sie den Moment der Übergabe – umringt von einer riesigen Menschenmenge – als extrem beängstigend empfunden hatten.