Sonntag, 14. Mai 2023

Erzbischof von Tokio neuer Präsident des Caritas-Weltverbands

Der Weltdachverband der 165 nationalen Caritas-Organisationen, Caritas Internationalis, hat einen neuen Präsidenten, wie Kathpress am Sonntag berichtet: Tokios Erzbischof Tarcisius Isao Kikuchi wurde am Samstagabend bei der noch bis Dienstag in Rom tagenden 22. Generalversammlung des wichtigsten kirchlichen Hilfswerks für diese Funktion gewählt, geht aus einer Mitteilung hervor.

Die Caritasorganisation müsse an vorderster Front stehen, um den Armen und Schwachen zu dienen und sie zu verteidigen, erklärte der neue Präsident Tarcisio Isao Kikuchi. - Foto: © lie

Der Präsident von Caritas Europa, Michael Landau, der gleichzeitig auch Österreichs Caritas-Präsident ist, und gemeinsam mit 400 weiteren Delegierten aus aller Welt an der Wahl teilnahm, gratulierte dem Ordensmann der Steyler Missionare auf Twitter. Er wünschte ihm für seine 4-jährige Amtszeit alles Gute.

Kikuchi ist Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von Japan und Generalsekretär der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen. Für seine zusätzliche Aufgabe bringt er eine Caritas-Erfahrung aus 3 Jahrzehnten mit. Schon 1995 war er Freiwilliger im Flüchtlingslager in Bukavu in der Demokratischen Republik Kongo (damals Zaire). Von 1999 bis 2004 leitete er als Exekutivdirektor die japanische Caritas und von 2007 bis 2022 als deren Präsident. Von 2011 bis 2019 war er zudem Präsident von Caritas Asien, von 1999 bis 2004 Mitglied des Exekutivausschusses von Caritas Internationalis und von 2011 bis 2019 Mitglied des Repräsentantenrats.

Hoffnung muss in den Menschen selbst entstehen“

In einer ersten Stellungnahme unterstrich der neue Präsident des Weltverbandes, die Caritas müsse „an vorderster Front stehen, um die Armen und Schwachen zu empfangen, zu begleiten, ihnen zu dienen und sie zu verteidigen“. Diesen Auftrag gelte es aufrechtzuerhalten mit aller Aufmerksamkeit der Mitglieder des Verbandes, „und ich möchte derjenige sein, der die gesamte Organisation leitet, um diesen wichtigen Auftrag der Kirche zusammen mit dem Generalsekretär zu erfüllen“. Alle wolle er dazu einladen, „diesen Weg gemeinsam zu gehen“, sagte der japanische Erzbischof den aus allen Ländern versammelten Delegierten.

Aufgabe der Caritas sei es weiters nicht nur, Menschen in Not Lebensmittel, ein Dach über dem Kopf und medizinische Versorgung zu gewährleisten, so Kikuchi in einer Videobotschaft nach seiner Wahl, deren Ausgang für ihn „überraschend“ gewesen sei, wie er sagte. Wichtig sei es, Hoffnung inmitten des von Naturkatastrophen, Konflikten und verschiedenen Nöten hervorgerufenen Leids zu geben und die Betroffenen wissen zu lassen, dass sie mit ihrem Schicksal nicht der Gleichgültigkeit ausgesetzt oder vergessen seien. Hoffnung könne jedoch nicht von außen gebracht werden. „Hoffnung muss in den Menschen selbst entstehen – indem wir an ihrer Seite sind und mit ihnen gehen.“

Management soll verbessert werden

Tarcisio Isao Kikuchi wurde am 1. November 1958 in Iwate geboren. Im März 1985 legte er seine Profess bei den Steyler Missionaren ab, ein Jahr später folgte die Priesterweihe. Gleich anschließend war er 8 Jahre lang Pfarrer in einer ländlichen Gemeinde in Ghana, Afrika. Die Bischofsweihe – damals für die japanische Diözese Niigata – erhielt er 2004, im Jahr 2017 folgte schließlich die Ernennung zum Erzbischof von Tokio.

Kikuchis Vorgänger als Präsident von Caritas Internationalis war der philippinische Kardinal Luis Antonio Tagle, der am vergangenen 22. November mitsamt der gesamten Führungsebene des Dachverbands von Papst Franziskus entlassen und durch eine bis zur Wahl tätige kommissarische Leitung mit dem Organisationsberater Pier Francesco Pinelli an der Spitze ersetzt worden war. Als Grund nannte das päpstliche Dekret die Verbesserung von Managementnormen und -verfahren. Kikuchi setzte sich bei der Wahl am Samstag knapp gegen den Erzbischof des libanesischen Tripoli, Joseph Soueif, durch.

apa

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