Konkret heißt dies, dass gewisse Ausgaben, die Giuseppe Avolio in seiner Funktion als Präsident getätigt hat, nicht oder nur durch unzureichende Belege begründet werden können. Genau deshalb verlangen die drei Rechnungsprüfer, nämlich Joachim Buratti, Renzo Pedevilla und Daniela Vicidomini nun Aufklärung über den Verbleib des Geldes.Staatsanwalt Markus Mayr ermittelt wegen des Verdachts auf Unterschlagung. Es geht um 22.000 Euro an Ausgaben für Restaurantbesuche, Reisen und Hotelrechnungen. Zu prüfen ist aber auch, ob die mutmaßliche Straftat nicht eher als Amtsunterschlagung einzustufen wäre.Entscheidend ist, ob Avolio als Beamter gilt oder nicht: Die Etschwerke sind eigentlich eine private Gesellschaft; die Anteile gehören jedoch zu je 50 Prozent den Gemeinden Bozen und Meran.Inzwischen rüsten sich diese für die Sitzung des Verwaltungsrates, die am Freitag ab 9 Uhr stattfinden soll. Bei dieser wird es nur einen Tagesordnungspunkt geben, nämlich den „Widerruf des Präsidenten". Auf einen „Rauswurf" Avolios haben sich die Bürgermeister Luigi Spagnolli und Günther Januth geeinigt, nachdem den Gemeinden Amtshandlungen Avolios als zweifelhaft erschienen.Beschluss des Stadt- oder Gemeinderates braucht es für die Sitzung am Freitag keinen. „Ich habe in dieser Sache die volle Kompetenz", sagt Bürgermeister Luigi Spagnolli gegenüber den „Dolomiten". Er hatte in den vergangenen Tagen mehrmals bekräftigt, dass das Vertrauen in Avolio nicht mehr gegeben sei. Zum einen wegen der Unklarheiten bezüglich seiner Spesenabrechnung, zum anderen nun aber erneut, da Avolio die Auszahlung von Sponsorgeldern blockiert hat.220.000 Euro hätten demnach auf Wunsch der Gemeinden Bozen und Meran an Kastelbell, Naturns und Schnals gezahlt werden sollen. Avolio hat die Aktion gestoppt, da er befürchtet, dass eine Zahlung von Geldern an Gemeinden, die die Etschwerke später bei der Vergabe der Konzessionen bewerten müssten, illegal sein könnte.Bürgermeister Luigi Spagnolli wiederum pocht auf eine Zahlung, da dies von den Gemeinden angeordnet worden sei.d/pir