Sie empfiehlt daher, den Grenzwert für die aktuelle tolerierbare tägliche Aufnahmemenge auf ein Zehntel des geltenden Pegels herabzusetzen.Die EFSA ermittelte nach der Auswertung von 450 Studien „schädliche Wirkungen für Leber und Nieren sowie Auswirkungen auf die Brustdrüsen, die wahrscheinlich mit einer Exposition gegenüber dem chemischen Stoff in Verbindung stehen“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der in Parma in Italien arbeitenden Agentur.Kritiker sehen in Bisphenol A eine hormonell wirkende, nervenschädigende und krebserregende Chemikalie. Der Stoff kommt in der Innenbeschichtung von Konservendosen und in Plastikflaschen und -verpackungen aus Polycarbonat vor. Studien zufolge können schon kleinste Mengen auch über einfachen Hautkontakt in den Organismus gelangen und Schäden anrichten. In Babyfläschchen ist der Stoff bereits EU-weit verboten.Die EFSA stellte nun fest, dass es noch Unsicherheiten über eine Reihe möglicher weiterer Gesundheitsgefährdungen gebe, die aber als „weniger wahrscheinlich“ angesehen würden. Das betreffe mögliche Auswirkungen auf die Fortpflanzungsorgane, das Nerven-, Immun-, Stoffwechsel- und Herzkreislaufsystem sowie auf die Entwicklung von Krebs.Trotz der Warnung gelangte die EU-Agentur zu dem Schluss, dass Bisphenol A „ein geringes Gesundheitsrisiko“ für sämtliche Bevölkerungsgruppen – einschließlich Föten, Säuglinge und Kleinkinder – darstelle. Die höchsten Schätzwerte für eine kombinierte orale und nicht-orale Aufnahme seien je nach Altersgruppe drei- bis fünfmal niedriger als der nun neu vorgeschlagene Grenzwert.apa/afp