Den Auftakt der Kooperation bildet eine dreitägige internationale Konferenz (vom 17. bis 19. Oktober) am Forschungszentrum Eurac Research und im NOI Techpark. 150 Forscher, UN- und Regierungsvertreter aus der ganzen Welt nehmen daran teil. Die neue strategische Partnerschaft macht Bozen zum offiziellen Dienststandort der Vereinten Nationen.Berggebiete sind besonderer Gefahr ausgesetzt Bergregionen machen etwa ein Viertel der gesamten Erdoberfläche aus. Obwohl nur rund 13 Prozent der Weltbevölkerung in Berggebieten leben, spielen sie doch eine zentrale Rolle, wenn es um die globale Entwicklung von Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Biodiversität geht.Berggebiete sind besonders sensibel und anfällig für Naturgefahren, die sich beispielsweise durch die Auswirkungen des Klimawandels oder durch Erdbeben ergeben. „Die Universität der Vereinten Nationen hat deshalb bereits in den 1970er Jahren internationale Projekte und Forschungskooperationen in diesem Bereich angestoßen“, erläutert Jörg Szarzynski, wissenschaftlicher Koordinator des neuen Kooperationsprogramms GLOMOS (Global Mountain Safeguard Research).„Im Jahre 1992 mündeten die Forschungsergebnisse und Expertisen in ein eigenes Berg-Kapitel der ‚Agenda 21‘. Sie wurde von 178 Staaten auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro unterzeichnet. Die ‚Agenda 21‘ enthält erstmals Leitlinien für eine weltweite nachhaltige Entwicklung“. Stefan Schneiderbauer von Eurac Research hisst die Flagge der Vereinten Nationen vor dem Forschungszentrum Eurac Research. - Foto: EuracThema Berg aus unterschiedlichsten BlickwinkelnSeit über 25 Jahren beschäftigt sich Eurac Research mit dem Thema Berg aus unterschiedlichsten Blickwinkeln: Umwelt, Wirtschaft, Migration, Verkehr, Tourismus und Klimawandel.Stefan Schneiderbauer, Geograf von Eurac Research, nennt ein Beispiel: „Am Bozner Forschungszentrum sammeln wir Umwelt- und Satellitendaten für den gesamten Alpenraum. Aus Modellierungen dieser Daten lassen sich Vorhersagen treffen für das Wassermanagement, etwa zur Stromproduktion aus Wasserkraft, aber auch für das Management von Naturgefahren wie Muren und Steinschlägen.“Zusammenarbeit in Vulnerabilitäts- und Risikoforschung von BerggebietenBereits seit 2008 kooperieren UNU-EHS und Eurac Research im Bereich der Vulnerabilitäts- und Risikoforschung von Berggebieten. Wie anfällig sind Berggebiete gegenüber globalen Veränderungen? Welche Rolle spielt der Faktor Mensch? Welche sind die natürlichen Verursacher? Dies sind einige Fragen, auf die die Forscher Antworten suchen.Die aktuelle Konferenz ist Auftakt einer noch intensiveren Zusammenarbeit in Bereichen wie Alpine Umwelt und Notfallmedizin, Migration, Minderheitenrecht und Regionalentwicklung sowie Erneuerbare Energie, Alpine und Green Technology.stol