Vor allem der ehemalige Präsident der Bank, Giuseppe Mussari, gerät immer ärger unter Beschuss. Gegen den prominenten Banker, der bis im vergangenen März das toskanische Geldhaus geführt hatte, laufen Ermittlungen wegen Bilanzfälschung. Er wird beschuldigt, mit kühnen Finanzoperationen die Bilanzen der Bank gefälscht zu haben. Damit soll er Investoren bessere Bilanzen vorgelegt haben, als sie eigentlich waren, vermuten die Ermittler.Die Computer Mussaris wurden beschlagnahmt. Die Ermittler stellten fest, dass Mails gelöscht wurden, die im Zeitraum zwischen Juni und Oktober 2007 gesendet und empfangen worden waren. In diesem Zeitraum hatte Monte dei Paschi di Siena vom spanischen Geldhaus Santander die norditalienische Bank Antonveneta für neun Milliarden Euro gekauft. Der Preis wird als deutlich überhöht betrachtet. Sieben Milliarden Euro wurden direkt an Santander gezahlt. Die anderen zwei Milliarden Euro wurden auf ein Konto einer Londoner Bank überwiesen, die auf Santander zurückzuführen ist, berichtete die Tageszeitung „La Repubblica“. Weitere fünf Milliarden Euro zahlte Monte Paschi für Antonvenetas Schulden. Nicht ausgeschlossen wird, dass mit dem Antonveneta-Kauf Schmiedergelder geflossen seien. In diesem Zusammenhang werde nach Geheimkonten gesucht.apa