Wochenlang hatte Maximilian Rainer von seinem Recht zu schweigen Gebrauch gemacht. Am Entscheidungstag – am Mittwoch sprach das Bozner Landgericht das Urteil im Stein an Stein-Prozess – bezog der Ex-SEL-Chef erstmals vor Gericht Stellung: Er habe in der Vergangenheit Fehler gemacht. Dafür habe er die Verantwortung übernommen, meinte Rainer.Der Ex-Generaldirektor verwies dabei auf den Vergleich über zwei Jahren und sechs Monaten Haft, den er bereits im Februar 2013 mit dem Gericht wegen der Manipulation bei der Konzessionsvergabe abgeschlossen hatte.In Sachen Stein an Stein beteuert Maximilian Rainer allerdings vehement seine Unschuld. Auf das Urteil zu zweieinhalb Jahren Haft reagiert er am Donnerstag mit „Unverständnis und Enttäuschung“.Weist Betrugsvorwurf von sichIn einem Schreiben an die Medien weist er den Betrugsvorwurf weit von sich: „Die ehemaligen Mitglieder des Verwaltungsrates der SEL selbst, vom Staatsanwalt als ‚Betrogene‘ bezeichnet, haben allesamt und unisono ausgesagt, dass sie das Kraftwerk nicht kaufen wollten.“Dabei hätten sie unterstrichen, nicht in die Irre geführt worden zu sein und dass sie heute genauso entscheiden würden. Staatsanwalt Guido Rispoli hatte Rainer vorgeworfen, zusammen mit Ex-SEL-Präsident Klaus Stocker und Ex-SEL-Aufsichtsratpräsident Franz Pircher, davon überzeugt zu haben, dass das Kraftwerk Mittewald – bei einem geforderten Kaufpreis von 500.000 Euro – laut einem Gutachten nur 70.000 Euro wert sei.Rainer wollte neue GutachtenAuch habe er, Rainer, im Prozess veranlasst, dass „international anerkannte und unabhängige Sachverständige den Wert der Anlage für das Gericht bestimmen“. Die Staatsanwaltschaft habe derartige Gutachten nicht in die Wege geleitet.„Dabei wurde nachgewiesen, dass der reale Wert der Anlage unter den damals geforderten Kaufpreis (500.000 Euro; Anm.d.Red.) liegt, und dass somit die Entscheidung auch in dieser Hinsicht richtig war“, betont Rainer.Deshalb könne niemals von einem Schaden für die SEL gesprochen werden.Will Unschuld beweisenSchließlich hätten alle Beteiligten, einschließlich Petra Windt, unter Eid bestätigt, dass er „keine persönlichen Interessen verfolgt, Vorteile aus dem Kauf durch Dritte gezogen oder irgendwelche sonstigen Zuwendungen erhalten hat und dass erst recht keine ‚Treuhänderschaft‘ gegeben war, wie immer wieder behauptet wurde“, schreibt Rainer.Er weise deshalb alle Anschuldigungen zurück, betont der Ex-SEL-Generaldirektor. Er wolle alle Möglichkeiten ausschöpfen, um seine Unschuld zu beweisen.stol