Wie der Lawinenwarndienst mitteilt, habe es sich bei der Lawine um eine „trockene, große Schneebrettlawine (Größe 3) gehandelt, die auf ca. 2870 Metern im Nordnordost-exponierten Gelände angebrochen ist“. Im Bereich des Anbruches sei das Gelände zwischen 35 und 40 Grad steil gewesen.<BR /><BR />Auch der Schneedeckenaufbau sei untersucht worden. „Dabei haben wir im Anbruchbereich, orografisch links der Anbruchkante auf ca. 2850 Metern eine Schneedeckenuntersuchung durchgeführt“, wird erklärt. „Im obersten Bereich der Schneedecke sieht man ein paar Zentimeter Neuschnee, der in der Nacht nach dem Unfall gefallen war“, erklären die Lawinenexperten. „Darunter erkennt man das Schneebrett (Triebschnee), das auf einer dünnen kantig aufgebauten Schwachschicht (bei 110 Zentimetern) lagert, die sich über der Kruste gebildet hatte“, fahren sie fort. <BR /><BR />„In dieser Schwachschicht konnten wir einen Bruch initiieren, jedoch ohne die Fortpflanzung (wahrscheinlich waren die Bretteigenschaften am Profilstandort nicht ideal). Unterhalb der Kruste ist die Altschneedecke kantig und kantig abgerundet und etwas härter bevor die über einen halben Meter dicke sehr schlechte Basis aus Schwimmschnee ins Auge sticht“, steht zu lesen. <h3> Wie habe sich diese Schwachschicht auf der Altschneedecke bilden können?</h3>„Wahrscheinlich haben wir es mit dem Gefahrenmuster kalt auf warm/warm auf kalt zu tun“, vermuten die Experten. „Ab Mitte März bis zum 25. März war es auf den Bergen recht mild, die Schneedecke wurde zusehends durchfeuchtet, es kam auch zu Unfällen mit Nassschneelawinen.“ Danach seien die Temperaturen gesunken und in der Woche vor dem Unfall gab es immer wieder etwas Neuschnee. „Damit gibt es besonders am Übergang von der Altschneedecke zum Neuschnee große Temperaturunterschiede, die die aufbauende Umwandlung der Schneedecke in diesem Bereich fördern und eine Schwachschicht entstehen lassen. Als dann noch der Wind im oberen Bereich des Hanges Triebschnee gebildet hatte, waren die Voraussetzungen für eine Schneebrettlawine gegeben“.