„Ich erinnere mich, wie seine Hose in Flammen stand. Die Haut an seinen Händen war durch die Hitze völlig zerstört“, schildert Ottavio Boscolo (59) im Gespräch mit der italienischen Tageszeitung „Alto Adige“. „Ich habe auch Verbrennungen am Kopf gesehen.“<BR /><BR /> „Aber Antonio wollte nicht aufgeben. Er versuchte immer wieder, sich am Spülbecken der Küche hochzuziehen. ,Ich muss die Schlüssel holen', hat er gesagt“, schildert Boscolo die Momente nach der Explosion, die sich am Donnerstagnachmittag gegen 14 Uhr im Küepachweg im Bozner Stadtteil Haslach ereignet hat ( <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/bozen-explosion-in-mehrfamilienhaus-mann-verletzt-aus-wohnung-geborgen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">STOL hat berichtet).</a><h3> Zur richtigen Zeit am richtigen Ort</h3>Dabei war der 59-Jährige rein zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Eigentlich war Boscolo nur im Küepachweg, weil er seine Schwiegermutter bei der Gartenarbeit unterstützen wollte. „Als ich mein Motorrad abstellen wollte, hörte ich plötzlich einen lauten Knall – so etwas habe ich noch nie gehört.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1164246_image" /></div> <BR />Rauchschwaden schossen aus dem ersten Stock der Wohnung mit der Hausnummer 85. „Jemand schrie. Im Inneren war eine Silhouette zu erkennen.“ Boscolo zögerte nicht. Über eine angrenzende Überdachung kletterte er auf den Balkon der Wohnung.<h3> Möbel standen in Flammen, die Küche war nur noch ein Haufen Asche</h3> Im Inneren war die Katastrophe bereits eingetreten. Die Möbel standen in Flammen, die Küche war nur noch ein Haufen Asche. Antonio Napoli lag bei Bewusstsein am Boden. <BR /><BR />„Mit mir“, erzählt der 59-jährige Bozner, der nicht als Retter bezeichnet werden möchte, „kamen zwei junge Männer zu Hilfe geeilt.“ Gemeinsam hätten sie den schwerverletzten Napoli an den Beinen gepackt und ins Freie getragen. „Wir begannen, Töpfe mit Wasser zu füllen und das Feuer zu löschen. Dann kam die Feuerwehr und übernahm die Löscharbeiten“. <h3> Der schwerverletzte Napoli wird in einer Spezialklinik in Murnau behandelt</h3> Antonio Napoli erlitt der Tageszeitung zufolge Verbrennungen dritten Grades auf über 30 Prozent seines Körpers. Nach der Erstversorgung im Bozner Krankenhaus wurde er in eine Spezialklinik im bayerischen Murnau verlegt, wo er derzeit intensivmedizinisch betreut wird. Entscheidend für seinen Heilungsverlauf werden die nächsten Tage sein.<BR /><BR />Neben Napoli wurden bei der Explosion auch zwei Personen in der angrenzenden Wohnung verletzt: Darin erledigte offenbar gerade ein Kind gemeinsam mit seiner Mutter seine Hausaufgaben, als es zu dem Unglück kam. Beide erlitten leichte Verletzungen und mussten vorübergehend umgesiedelt werden. Die betroffenen Wohnungen, Hausnummern 87 und 85, wurden für die Dauer der Ermittlungen beschlagnahmt.