„Ab dem Valentinstag, dem 14. Februar, werden sich südtirolweit zahlreiche Floristen- und Gärtnereibetreibe an der Aktion beteiligen. Sie verpflichten sich, ganzjährig fair gehandelte und/oder regionale Blumen in ihrem Sortiment zu führen und die Blumen entsprechend zu kennzeichnen. So kann ein Konsument, der in ein Blumengeschäft oder in eine Gärtnerei eintritt, durch die Plakette „fair trade & regional“ an der Eingangstür erkennen, ob der Betrieb fair gehandelte und/oder lokal produzierte Blumen verkauft. Patin der Aktion ist die ehemalige Leichtathletin Monika Niederstätter.Eine Liste der teilnehmenden Betriebe ist auf der OEW-Webseite abrufbar.Die OEW organisiert zudem eine Sensibilisierungskampagne in Zusammenarbeit mit Caritas, Katholischer Frauen- und Männerbewegung, der Südtiroler Katholische Jugend, den Weltläden, Floristen, Gärtnern und Verbraucherzentrale. Am 11. Februar wurden am Bozner Musterplatz etwa 1000 von den Südtiroler Floristen und Gärtnern gespendete faire und regionale Blumen von 80 Schülern an Passanten verteilt. „Mit einem kleinen Zeichen wie der Kauf eines fairen und regionalen Blumenstrausses kann jeder von uns zu besseren Existenzbedingungen der Arbeitskräfte in Entwicklungsländern beitragen“, so der OEW-Vorsitzende Patrick Kofler. „Nur wenige wissen, dass jede dritte Schnittblume auf dem Weltmarkt – im Winter jede zweite – aus Lateinamerika oder Afrika kommt, wo günstige klimatische Bedingungen, billige Arbeitskräfte und schwächere Arbeits- und Umweltgesetze die Produktion begünstigen. Arbeiter werden in unwürdige Lebens- und Arbeitsverhältnisse gezwungen, natürliche Ressourcen und die Umwelt werden gefährdet“, so Kofler. Die Hauptprofiteure seien wiederum Kapitalanleger von reichen Ländern des Nordens. Blumen würden vor allem in Kenia, Ecuador und Kolumbien hergestellt, auch wenn sie über Holland bezogen werden. „Äthiopien, das in den letzten Jahren auf Grund seiner niederen Produktionskosten von vielen Betrieben bevorzugt wird, hat im Jahr 2008 ganze 800 Mio. Rosen exportiert, doppelt so viel wie im Vorjahr. Der Wert der weltweiten Blumenproduktion umfasst 26 Mrd. Euro und bis zum Jahre 2015 soll sich dieser gar verdoppeln“ erklärt der OEW-Vorsitzende. Zweck der Sensibilisierungskampagne sei es, über die Produktionsbedingungen der Blumen zu informieren und auf alternative, faire, regionale Blumen hinzuweisen. „Mit einem kleinen Zeichen wie der Kauf eines fairen und regionalen Blumenstraußes kann jeder von uns zu besseren Existenzbedingungen der Arbeitskräfte in Entwicklungsländern beitragen“, sagt der OEW-Vorsitzende Patrick Kofler. Und Rosmarie Karbon, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung, fügt hinzu: „Die oft prekäre Arbeitssituation trifft besonders Frauen, da vor allem sie in der Blumenproduktion tätig sind. Und wir dürfen unseren Wohlstand weder auf Kosten anderer Menschen, noch auf Kosten der Umwelt aufbauen“. „Wer „fair trade & regional“ Blumen schenkt, kann sicher sein, dass seine Geste des Blumen Schenkens weitere Kreise zieht. Oder um es mit Erich Kästner zu sagen: „Es gibt nichts Gutes – außer: man tut es“, betonte Gunda Bauhofer von der Verbraucherzentrale. ZertifizierungenZurzeit gibt es drei Zertifizierungsstellen, die parallel versuchen, im Sinne der Menschen- und Umweltrechte einzugreifen: FLP Flower Label Program, FLO Fair Labelling Organisation – Fair Trade, FFP Fair Flowers Fair Plants. Um diese Rechte in allen Breitengraden zu garantieren, wurde auch in Italien eine Zertifizierung mit dem Namen „Fiore Giusto“ („Faire Blume“) eingeführt, die Blumen und Pflanzen aus italienischer Produktion prüft. Südtiroler Blumenbetriebe können an der Aktion jederzeit teilnehmen.