Laut Autopsiebericht war nämlich keine der Verletzungen, die Gröber zugefügt wurden, für sich allein tödlich – auch keine ihrer Vorerkrankungen war alleine ursächlich für ihren Tod. <BR /><BR />Ob das im Umkehrschluss bedeuten könnte, dass Gröbers Leben hätte gerettet werden können, wenn ihre Vorerkrankungen nicht gewesen wären – das zu beurteilen, liegt im Ermessen der Staatsanwaltschaft. Diese dürfte ihre Erhebung bald abschließen.<BR /><BR />Alexander Gruber (55) sitzt seit dem 19. Februar im Bozner Gefängnis in Beugehaft. Er wird verdächtigt, seine Partnerin Sigrid Gröber (39) geschlagen und in der Folge schwerst verletzt in der Kälte liegen gelassen zu haben. Trotz aller Bemühungen der Ärzte im Meraner Krankenhaus, wohin sie erst Stunden später eingeliefert werden konnte, hat es Sigrid Gröber nicht geschafft. <BR /><BR />Derzeit steht gegen Gruber der Verdacht auf Mord im Raum, erschwert durch den Umstand, dass das Opfer und der mutmaßliche Täter ein Paar waren. Seiner Version, wonach Gröber über die Stiegen am Eingang der Hauswartwohnung der Meraner Hotelfachschule gestürzt war und sich dabei verletzt hatte, widerspricht der Autopsiebericht. Die Verletzungen rührten eindeutig von Schlägen und Tritten her. Allerdings: Wie Rechtsmediziner Dr. Dario Raniero ausführt, war keine der dadurch herbeigeführten Verletzungen für sich allein tödlich – für Grubers Verteidiger Nicola Nettis und Silvia Negri ein Zeichen, dass ihr Mandant keine Tötungsabsicht hegte. <BR /><BR />Dr. Raniero zählt in seinem Bericht eine Reihe von Vorerkrankungen auf, an denen Sigrid Gröber litt. Doch auch diese seien im Einzelnen nicht für ihren Tod verantwortlich – wohl aber habe sich das Zusammenspiel all dieser Faktoren fatal auf den Zustand der 39-Jährigen ausgewirkt. Es ist nicht auszuschließen, dass die Verteidigung im Zuge des anstehenden Verfahrens ein detailliertes medizinisches Gutachten beantragen könnte.