Auch die Ehefrau des Opfers, Monika Lardschneider, wurde verletzt. Heute wird Ivo Rabanser, der von den Carabinieri wegen Mordversuchs verhaftet wurde, dem Haftrichter vorgeführt. Die Geschichte einer Familientragödie und wie die Dorfgemeinschaft mitfühlt.<BR /><BR /><BR />Was sich genau in der Nacht auf Sonntag im Haus Paladina der Familie Rabanser in der Piciulëi-Straße in Sëlva/Wolkenstein abgespielt hat und welchen Hintergrund die Tat hat, ist Gegenstand der weiteren Erhebungen. Laut derzeitigem Ermittlungsstand soll Ivo Rabanser in das Haus seines Bruders Martin eingedrungen sein.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="702956_image" /></div> <BR /><BR /><b>Bruder mehrere Schnittwunden zugefügt</b><BR /><BR />Im Schlafzimmer soll er Pfefferspray versprüht und seinen Bruder mit einem Elektroschocker angegriffen haben. Dann soll er ihn mehrfach mit einem Messer attackiert haben.<BR /><BR />Monika Lardschneider gelang es, mit dem 10-jährigen Sohn zu den Nachbarn zu flüchten und von dort aus den Notruf abzusetzen. Wenige Minuten nur brauchten die Carabinieri aus Urtijëi/St. Ulrich bzw. Waidbruck zum Tatort. Und sie kamen gerade rechtzeitig, um den Angriff zu stoppen. <BR /><BR />Als die Sanitäter von Weißem und Rotem Kreuz mit dem Notarzt eintrafen, hatten die Carabinieri Ivo Rabanser bereits in Gewahrsam genommen. Er wurde ins Bozner Gefängnis gebracht.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="702959_image" /></div> <BR /><BR />Heute findet vor Untersuchungsrichter Emilio Schönsberg die Haftprüfung statt. Der Richter muss über die Rechtmäßigkeit der Verhaftung entscheiden und darüber, ob die Sicherungsmaßnahme für Ivo Rabanser aufrecht bleibt. Der 42-Jährige, der seit über 20 Jahren in der Nähe von Mailand lebte, hat dabei die Möglichkeit, zum Vorwurf des Mordversuchs Stellung zu nehmen. <BR /><BR />Sein 39-jähriger Bruder Martin war durch mehrere Schnittwunden schwer verletzt worden. Er soll mehrere Stiche in den Oberkörper erlitten und viel Blut verloren haben. Der Notarzt und die Sanitäter versorgten den Verletzten vor Ort. Das Weiße Kreuz brachte Martin Rabanser ins Bozner Krankenhaus. Dort wurde er einer Notoperation unterzogen. Sein Zustand soll weiterhin ernst, aber nicht lebensbedrohlich sein. Die 32-jährige Monika Lardschneider wurde vom Roten Kreuz nach Bozen gebracht und ebenfalls im Krankenhaus behandelt, konnte aber noch am Sonntagvormittag entlassen werden.<BR /><BR /><b>„Uns fehlen die Worte über das, was vorgefallen ist“</b><BR /><BR />In Sëlva/Wolkenstein ist auch 2 Tage nach dem Überfall die Fassungslosigkeit groß: „Man glaubt, in einem Dorf kenne man die Situationen der Familien – und doch entgeht einem vieles“, sagt Bürgermeister Roland Demetz. „Es sorgt mich, dass man so etwas nicht vermeiden konnte. Aber man muss das Positive sehen: Es hätte auch ganz anders ausgehen können“, sagt der Bürgermeister. Dem verletzten Martin Rabanser und seiner Frau wünscht Demetz baldige und vollständige Genesung – auch im Namen der Dorfgemeinschaft. <BR /><BR />„Der Fall ist natürlich Gesprächsthema im Dorf, viele Menschen nehmen Anteil und sind betroffen.“ Man könne sich nicht vorstellen, was für einen Schrecken es bedeute, im Schlaf überfallen zu werden. „Die Ängste der Familie kann man sich nicht ausmalen.“ <BR /><BR />Die Familie Rabanser ist im Dorf bekannt, Martin Rabanser arbeitet seit vielen Jahren als Maschinist bei den Aufstiegsanlagen, seine Frau Monika Lardschneider im Altersheim St. Ulrich. Martin Rabanser ist bei der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr aktiv und immer zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird. „Ein super braver Mann“, sagt der Kommandant, Anton Mussner. „Unsere ganze Mannschaft steht unter Schock. Uns fehlen die Worte über das, was vorgefallen ist.“ <BR /><BR />Den Bruder, Ivo Rabanser, hat man im Dorf schon seit Jahren nicht gesehen. Der Vater ist bereits vor vielen Jahren gestorben, die Mutter lebt in Wolkenstein.<BR />