<b>Von Johannes Vötter</b><BR /><BR />Jeweils vereinzelte Fälle in Italien (darunter einer in <?Uni SchriftWeite="97ru"> Südtirol!) wie auch in Deutschland.<?_Uni> Allesamt importiert, und zwar von Reiserückkehrern aus Südamerika. So lässt sich die Oropouche-Fieber-Bilanz des Vorjahres kurz zusammenfassen. <BR /><BR />Alles im Rahmen, wie bei den zuständigen Gesundheitsministerien jeweils online nachzulesen ist. Zumal – vor allem in Italien, und hier ganz besonders in der Po-Ebene oder an der oberen Adria – das Dengue-Fieber viel mehr zu denken gab. Fast 700 Dengue-Fälle wurden 2024 staatsweit verzeichnet, davon über 200 autochthone (also nicht importierte), teils schwere Erkrankungen in gern bereisten Gegenden rund um Pesaro und Ancona oder im Süden des Gardasee-Gebiets.<BR /><BR />Und nachdem dieses Frühjahr in ganz Nord- und Mittelitalien sehr warm und feucht verläuft, steigt die Sorge, dass mit starker Mückenvermehrung erneut die Infektionszahlen zunehmen.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1163385_image" /></div> <BR />Das weiß auch Dr. Elke Maria Erne , Primaria der Abteilung für Infektionskrankheiten im Südtiroler Sanitätsbetrieb: „Nachdem sich bereits das West-Nil-Virus in unseren Breitengraden etabliert hat, ist nun davon auszugehen, dass dies Dengue ebenso gelingt. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben, vor allem dort, wo die Tigermücke als Überträger fungiert.“<BR /><BR /> Hier schließt Dr. Erne an ihre Warnung nach dem Dengue-Sommer von vor zwei Jahren an: „Die Häufung tropischer Infektionskrankheiten ist eine Folge von Globalisierung, gepaart mit Klimaerwärmung. Wir werden ler<?TrVer> nen müssen, Mücken bzw. ihre Stiche generell zu verhindern. Das beginnt beim Entfernen der Brutstätten in stehenden Gewässern, geht über Schutzmittel und reicht bis hin zu Mückengittern.“<BR /><BR /><h3> Der kurze Weg von  der Urlaubskrankheit zum Cluster</h3>Neben Dengue- und West-Nil-Viren finden auch weitere Krankheitserreger zunehmend den Übertragungsweg aus den Tropen nach Europa. Siehe das Oropouche-Virus, das in Deutschland für Schlagzeilen sorgt. Hier hat das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Reisewarnung für Teile Süd- und Mittelamerikas veröffentlicht. Auslöser war ein importierter Fall – ganz ähnlich wie zuletzt sogar in Südtirol (!) geschehen.<BR /><BR /> Im Herbst 2024 hatte sich nämlich ein hiesiger Kuba-Urlauber mit Oropouche infiziert und war mit entsprechenden Symptomen <i>(siehe Info unten)</i> in der Abteilung für Infektionskrankheiten behandelt worden. „Wichtig ist in solchen Fällen, den Patienten sofort zu isolieren, damit nicht andere in seiner Umgebung per Mückenstich infiziert werden. Das ist uns gelungen“, berichtet Dr. Erne. <BR /><BR />Wie leicht sich ansonst ein Cluster mit weiteren, autochthonen Virusinfektionen entwickeln kann, hat sich in Italien bereits mehrfach gezeigt. Wobei Dr. Erne vor Panik warnt, jedoch bewusstseinsschärfend sagt: „Wer in Gegenden fährt, wo nachweislich bestimmte Tropenkrankheiten epidemisch sind, sollte sich entsprechend vor Mückenstichen schützen und später auftretende Symptome nicht unterschätzen. Gegen Dengue gibt es mittlerweile eine zweistufige Impfung, mit der drei Monate vor Reiseantritt begonnen werden sollte.“ Auf eigene Kosten wohlgemerkt, wie sie betont. Aber für knapp über 100 Euro sollte im großen Fernreisebudget noch Platz sein, oder?<BR /><BR /><h3> Dengue, Zika, Chikungunya, West-Nil, Oropouche & Co: Diese Tropenkrankheiten sind auf dem Vormarsch und so schützen Sie sich</h3>Tropenkrankheiten wie Dengue, Zika, Chikungunya und neuerdings das Oropouche-Fieber breiten sich zunehmend in Regionen aus, wo sie bislang kaum aufgetreten sind – darunter auch in Teilen Europas. Grund dafür ist u.a. die steigende Verbreitung der Tigermücke oder Gelbfiebermücke, begünstigt durch Klimawandel und zunehmende globale Mobilität.<BR /><BR />Die Symptome des Oropouche-Virus ähneln jenen von Dengue- oder Chikungunya-Fieber: Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Übelkeit und Durchfall, mitunter Hautausschläge. Weil die Beschwerden recht unspezifisch sind, ist eine Diagnose schwierig. In seltenen Fällen kommt es zu schweren Verläufen, die zum Tod der Erkrankten führen können.<BR /><BR />Eine spezifische Behandlung gibt es kaum, eine Impfung seit Kurzem zumindest gegen Dengue. Daher ist die entsprechende Vorbeugung zum Schutz vor derartigen Virusinfektionen entscheidend. Experten raten zu langärmliger Kleidung, Insektenschutzmitteln und Moskitonetzen – frühmorgens und spätabends, wenn Mücken am aktivsten sind. Wichtig ist auch, z.B. stehendes Wasser in Blumentöpfen oder Eimern zu vermeiden, da es ideale Brutstätten für Mücken bietet. <BR />WICHTIG: Wer aus betroffenen Regionen zurückkehrt und grip<?TrVer> peähnliche Symptome entwickelt, sollte umgehend ärztlichen Rat einholen.