Am Donnerstag galt in Österreich wegen des Feiertages Christi Himmelfahrt ein Lkw-Fahrverbot. Deshalb stauten sich gestern bereits in den frühen Morgenstunden die Richtung Staatsgrenze fahrenden Schwerfahrzeuge auf der Brennerautobahn. Vier jungen Männern aus dem Kosovo, die in Südtirol wohnen und für die Baufirma Eli Edil Srl. in Bozen arbeiten, wurde dieser Kolonnenverkehr zum Verhängnis.<BR /><BR />Die jungen Arbeiter waren auf dem Weg zu einer Baustelle in Bruneck, als sie gegen 6.40 Uhr mit ihrem Kleinlaster auf der Nordspur der A22 (auf der Höhe der Einfahrt ins Villnösser Tal) auf den Anhänger eines Sattelschleppers mit rumänischem Kennzeichen krachten. Angeblich wollte sich der Laster gerade wieder in die rechte Fahrspur einreihen. <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/schwerer-unfall-brennerautobahn-zwischen-klausen-und-brixen-gesperrt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(STOL hat berichtet)</a><BR /><BR />Der Beifahrer wurde beim Aufprall im Fahrzeug eingeklemmt und schwerstens verletzt, er dürfte auf der Stelle tot gewesen sein. Über den weiteren Unfallhergang gibt es unterschiedliche Versionen. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte sollen die anderen drei Fahrzeuginsassen bereits außerhalb des Autowracks gewesen sein. Ob sie herausgeschleudert worden waren, oder die zwei weniger schwer verletzten Männer den lebensgefährlich verletzten Kollegen auf der rechten Rückbank befreit hatten, war gestern unklar.<BR /><BR />Die Rettungskräfte – im Einsatz standen das Weiße Kreuz Klausen, das Weiße Kreuz Brixen mit Notarzt des Krankenhauses, der Notarzthubschrauber Pelikan 2 sowie die Feuerwehren Klausen, Brixen und Vahrn – versuchten, diesen noch zu reanimieren. Trotz aller Bemühungen erlag der junge Mann noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.<BR /><BR />Die zwei anderen Unfallopfer waren leicht und mittelschwer verletzt. Sie wurden nach der Erstversorgung in das Krankenhaus Brixen gefahren. Der Lkw-Fahrer stand unter Schock. Die Verkehrspolizei Sterzing nahm die Unfallerhebung vor. Auch die Autobahnmeisterei und die Notfallseelsorge standen im Einsatz. <BR /><BR />Während des Einsatzes blieb die Nordspur komplett gesperrt. Gegen 9.30 Uhr wurde die Überholspur geöffnet, der Verkehr staute sich bereits bis Neumarkt. Gegen 11 Uhr wurde die gesamte Nordspur wieder freigegeben.<BR /><BR />Bei der Firma, bei der die vier jungen Männer beschäftigt waren und sind, sitzt der Schock tief. Sie zählt unter ihren insgesamt 120 Mitarbeitern zahlreiche Staatsbürger aus Albanien und dem Kosovo, die mit dem hier verdienten Geld ihre Familien im Heimatland unterstützen. Viele von ihnen fuhren gestern Nachmittag nach Brixen, um sich nach dem Wohlergehen ihrer verletzten Arbeitskollegen zu erkundigen und um die Verstorbenen – den in Bozen ansässigen D. S. (23) und den in Branzoll lebenden V. X. (21) – zu trauern. Ersterer war verheiratet und wäre in Bälde Vater geworden.