„Diese Rente steht in keinem Verhältnis zu einem so langen Arbeitsleben“, ärgert er sich und weiß: „Da darf auch nichts Gröberes passieren“.<BR /><BR />Wilhelm gehört nicht zu den über 16.000 Südtirolern mit einer Mindestrente von demnächst 620 Euro. Wilhelm hat auch keine „kleine Rente“ und wird also nicht von den Aufstockungen der Renten durch Landesmittel profitieren. Wilhelm ist ein Südtiroler „Durchschnittsrentner“. Und so ein Durchschnittsrentner bekommt in Südtirol rund 1100 Euro netto im Monat (Frauen weniger). <BR /><BR />Bei Wilhelm sind es aktuell 1072,50 Euro. Gearbeitet hat Wilhelm dafür 54 Jahre, von 1948 bis 2002. Meistens im Angestelltenverhältnis, zeitweise freiberuflich. Aber eingezahlt hat er immer. „So eine Rente steht doch in keinem Verhältnis zu einem so langen Arbeitsleben“, ärgert er sich.<BR /><BR />Zum Glück lebt Wilhelm in Eigentum und muss keine Miete stemmen. Dennoch: Laufende Kosten abgezogen, bleibt ihm nicht viel für große Sprünge. „Davon kann man nichts zur Seite legen – und Gröberes passieren darf auch nichts“, sagt er. Ihm stellt sich angesichts seiner Rentenbezüge schon die Frage, ob man tatsächlich 54 Jahre arbeitet und einzahlt, um dann im Ruhestand gerade so über die Runden zu kommen. <BR /><BR />Mit rund 15.000 Euro netto liegt der Rentendurchschnitt in Südtirol zwar über jenem im restlichen Italien. Doch die Lebenshaltungskosten sind hier viel höher als dort, Tendenz steigend. Laut Landesstatistikinstitut Astat haben Rentner in Südtirol von 2013 bis 2022 zwar Rentenerhöhungen erhalten, unterm Strich aber einen realen Kaufkraftverlust von 10 Prozent erlitten.