Maine Muter libt Erdbereiß. Solche Rechtschreibfehler, lassen nicht nur jeder Lehrperson die Haare zu Berge stehen. In Deutschland wurde nun aber beschlossen: Die Anzahl solcher Fehler sollen nicht mehr in die Deutsch-Note bei der Matura und bei Aufsätzen in den unteren Klassen einfließen. <BR /><BR />In Schleswig-Holstein wird der Beschluss der Kultusminister schon ab dem kommenden Schuljahr umgesetzt, ebenso Nordrhein-Westfalen und Bayern. Anstelle einer Bewertung der Rechtschreibfehler, sollen die Schüler eine „qualitative Rückmeldung über Fehlerschwerpunkte und über die Systematik ihrer Fehler“ erhalten.<BR /><BR /><BR /><BR />In Südtirols Schulwelt hält man von solchen Vorhaben herzlich wenig. „Zu sagen, die Rechtschreibung ist nicht mehr relevant, finde ich schon sehr abenteuerlich“, sagt Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner. „Dieser Wert ist bei uns sicher nicht verhandelbar.“ Zu einer Sprache gehöre alles, von der richtigen Grammatik bis zur Rechtschreibung. Dass letztere nicht mehr in die Bewertung einfließen soll, finde sie „absurd“.<BR /><BR />Ein starker Verfechter der korrekten Rechtschreibung ist Christoph Buratti vom Arbeitskreis Südtiroler Mittel-, Ober- und Berufsschullehrer/innen (ASM). Er würde sich gegen eine solche Maßnahme eindeutig verwehren. Hierzulande würde einzig bei Schülern die eine Diagnose haben, auf eine Bewertung der Rechtschreibung verzichtet.<BR /><BR /><BR /><BR />„Fakt ist, dass es immer schwieriger wird, in unseren Schulen die korrekte Rechtschreibung beizubehalten“, sagt er. Mit Schuld daran sei u.a. Smartphones und soziale Netzwerke bzw. die Art, wie dort kommuniziert wird. Das Um und Auf für eine korrekte Rechtschreibung sei Lektüre und Schreiben. „Und zwar händisches Schreiben, denn der Computer zeigt einem ja schon die Fehler an“, so Buratti. „Allerdings sind wir schon so weit, das viele Schüler gar nicht mehr verstehen, warum der PC im Text etwas rot unterkringelt.“ <BR /><BR /><BR /><BR />Ähnlich sieht es Eva Niederegger, Grundschullehrerein und Vorsitzende des Katholischen Südtiroler Lehrerbundes (KSL). An Südtirols Grundschulen verfolge man in Sachen Rechtschreibung zwar einen freien Ansatz. Aber die Lehrpersonen würden darauf pochen, dass die Kinder in korrekter Weise schreiben. „Schließlich ist die Rechtschreibung ja auch Aushängeschild im späteren Berufsleben“, sagt sie. Nicht allein aus diesem Grund poche man an den Grundschulen inzwischen wieder verstärkt aufs korrekte Schreiben. „Gefragt sind dabei aber nicht nur Deutschlehrer sondern alle Lehrpersonen“, so Niederegger.