Das biologische Landeslabor hat in Südtirol 715 Feuchtgebiete erhoben und untersucht. In Südtirol gibt es aber noch deutlich mehr vernässte und teilweise vermoorte Wiesen- und Weideflächen, Umgebungen von Quellen, stehenden und fließenden Gewässern, Verlandungszonen sowie Moore und Auwälder, die noch nicht erfasst worden sind. Dennoch gehen die Feuchtflächen ständig zurück.Vor ein paar hundert Jahren nahmen Sümpfe, Moore und Feuchtgebiete die Talräume in Südtirol nahezu flächendeckend ein. Landwirtschaft war hier schwierig, der Natur musste abgerungen werden was man zum Leben brauchte. "Nach vielen Jahrzehnten der Gewässerregulierung, Trockenlegung und Meliorierung sind Feuchtlebensräume in den Tallagen auf Restflächen zusammengeschrumpft, und auch in Hanglagen und im Mittelgebirge mussten sie den verschiedenen Formen der Bewirtschaftung oft weichen", erklärt Peter Kasal, der Direktor des Landesamtes für Landschaftsökologie. Dass es nun einen Welttag der Feuchtgebiete gebe, sei ein erfreuliches Signal – es dürfe aber nicht nur bei ein paar Veranstaltungen bleiben, so Landesrat Theiner. "Wenn wir unsere Feuchtgebiete, Moore und Aulandschaften schützen wollen, braucht es die Bereitschaft, diese Flächen zu schützen und sie vor Beschädigung und Beeinträchtigung zu bewahren", ist der Landesrat überzeugt.Die Feuchtgebiete sind nicht nur Lebensraum für typische Pflanzenarten vom Wollgras bis zur Seerose, sondern auch für viele Tiergruppen haben sie eine besondere Bedeutung: Amphibien, Libellen, Süßwassermuscheln, natürlich auch Flusskrebs und Fische, Fischotter. Verlandungszonen sind sehr wichtig für Wasservögel, im Schilf brütende Arten und als Rastplätze für Zugvögel.