Wie Peter Brunner selbst zugibt, sind seine Ämter völlig unterbesetzt, solche Wettbewerbe zu stemmen. <h3> Die Zeit für die neue Ausschreibung drängt</h3>Die 12er-Kommssion hat gestern eine Durchführungsbestimmung auf den Weg zu den Ministerien geschickt. „Im absoluten Dringlichkeitsweg, weil die Region erst jetzt das Verfahren eingeleitet hat, ohne das wir nicht aktiv werden können“, sagt SVP-Senator Meinhard Durnwalder. Dass die Zeit drängt, ist unbestritten: Ende 2030 verfallen alle Konzessionen für die Verteilung von Strom in Südtirol und müssen 5 Jahre zuvor neu ausgeschrieben werden – also innerhalb Dezember. <BR /><BR />Gestern warf die 12er-Kommission einen Rettungsanker aus. „Laut Haushaltsgesetz des Staates von 2024 kann die Verteilung bis zu 20 Jahre an die heutigen Konzessionäre verlängert werden, sofern diese außerordentliche Investitionspläne vorlegen“, Das will man für Südtirol und das Trentino, allerdings sollten hierzulande die Investitionspläne nicht vom Staat und Aufsichtsbehörde ARERA kontrolliert werden, sondern vom Land. Normalerweise benötigt eine Durchführungsbestimmung acht Monate bis zur Genehmigung im Ministerrat. „August passiert in Rom nicht viel, wir hoffen es bis Spätherbst zu schaffen“, sagt Durnwalder.<h3> Verhandlungen zu erneuerbaren Energien</h3>Parallel laufen Verhandlungen zwischen Italien und der EU, eine weitere Verlängerung bei der Neuausschreibung von E-Werken zu erreichen: 7 - Barbian, Naturns, Bruneck, Graun, Lappach, Marling, und Prembach/Gröden – müssten Ende August ausgeschrieben werden. Sie produzieren ein Viertel der Südtiroler Wasserkraft und sind ein appetitlicher Happen – auch für auswärtige Mitbieter, die sich ihr Portfolio mit erneuerbarer Energie aufhübschen wollen.<BR /><BR />Italien pokert mit dem Argument um eine Verlängerung, der einzige Staat in Europa zu sein, der bereits viele Konzessionen ausgeschrieben hat., Nirgendwo sonst haben Stromkonzessionen ein Verfallsdatum, außer in Italien, das mittlerweile sein „Tafelsilber“ auch nicht mehr verscherbeln will. Aber: Um Hunderte Millionen für den Wiederaufbaufonds PNRR von Brüssel zu erhalten, hat man vor drei Jahren die Zusage geben, die Strandbäder und Stromkonzessionen auszuschreiben. Wenn Italien da noch herauskommt, dann in letzter Minute.<h3> Landesamt noch immer unterbesetzt</h3>Das Land kann nur hoffen, dass es in die Verlängerung geht. Erstens, weil die sieben Kraftwerke Alperia gehören. Zweitens hat man zwar ein Landesgesetz parat, das entsprechende Landesamt ist aber total unterbesetzt für den Megawettbewerb. Sechs neue Stellen wurden Landesrat Peter Brunner dafür zugestanden. Besetzt wurde keine. „Der Stellenwettbewerb soll im Herbst erfolgen“, so Brunner. <BR /><BR />Sofern die Norm der 12er-Kommission rechtzeitig kommt, ist der Aufwand für eine Verlängerung der Verteilung überschaubar. „Anders verhält es sich bei einer eventuellen Neuausschreibung der Großkraftwerke“, so Brunner. Es habe bereits Vorbereitungsarbeiten gegeben. „Personalprobleme sind aber trotzdem nicht zu leugnen. Wir stehen in Konkurrenz mit allen anderen Arbeitgebern“.