Die meisten Fälle der gefährlichen Pflanzenkrankheit wurden in Terlan und Nals. Noch ist die Saison nicht ganz zu Ende, sagt Amtsdirektor Helmuth Scartezzini. In höheren Lagen würden immer wieder befallene Birnbäume gefunden. Scartezzini geht davon aus, dass nicht wenige Befallsherde unbemerkt bleiben – und dann auch überwintern. Allein schon die über 900 nachgewiesenen Fälle seien für 2012 eine Hypothek.Der Leiter des Beratungsringes, Walther Waldner , geht davon aus, dass die Obstbauern einen Verlust von über 20.000 Bäumen verbuchen müssen. „Das größere Problem ist aber, dass bei diesen etwa 400 betroffenen Obstbauern einige darunter waren, die pro Hektar 300 Arbeitsstunden zur Sanierung investieren mussten“, erklärt Waldner. Einige Anlagen hätten trotz aller Bemühungen gerodet werden müssen.Einige Bauern würden nach dem Feuerbrand-Horrorjahr nicht ungern ausnahmsweise Antibiotikum einsetzen: Streptomycin. Das ist jedoch in Italien verboten. Die Obstverbände, der Bauernbund und der Beratungsring lehnen dies jedoch strikt ab – ebenso das Versuchszentrum Laimburg und die Landesabteilung Landwirtschaft. Laut Scartezzini „wird gemunkelt, dass Streptomycin auf dem Schwarzmarkt käuflich ist“. In Südtirol gebe es noch keinen nachgewiesenen Antibiotikum-Fall, allerdings werde es de facto auch gar nicht kontrolliert. Feuerbrand ist bisher nicht heilbar. Es gibt nur vorbeugende Mittel. In der Laimburg testet man zurzeit Alaun, Blutlaugensalz. Das Mittel verwendet man ansonsten zum Blutstillen nach dem Rasieren. Laut Laimburg-Sektionsleiter Roland Zelger muss geprüft werden, ob Alaun nicht zur Berostung der Früchte führt.hof/D