„Der Vorteil des Projekts ist, dass ehrenamtlich tätige Sanitäter bis zum Eintreffen des Rettungsfahrzeuges schnell professionelle Hilfe in Notsituationen anbiete könnenn. Dabei werden sie von der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt“, erklärt das Weiße Kreuz.Diese Ergänzung des Rettungssystems sei besonders dort notwendig, wo ein Rettungsfahrzeug wegen der Entfernung zur nächsten Rettungsstelle oder der schwierigen Erreichbarkeit nicht in der vorgesehenen Zeit am Unfallort sein könne.„Der Zusatzdienst ‚First Responder‘ kann bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand für das Überleben eines Patienten entscheidend sein. Die freiwilligen 'First Responder' konnten z.B. in Tall bereits eine erfolgreiche Reanimation mit einem halbautomatischen Defibrillator durchführen“, so der Landesrettungsdienst.Die rund zweijährige, nun abgeschlossene Projektphase werde, nach der Auswertung der Einsätze, von allen Seiten positiv bewertet. Die Kooperation von Landesrettungsverein und den Freiwilligen Feuerwehren habe sich sehr bewährt.Wie funktioniert dieser Dienst?Ersthelfer-Einsatzeinheiten gibt es derzeit in St. Felix, Tall bei Schenna, Steinegg und Welsberg. Die Gruppe Welsberg ist besonders für Einsätze in Gsies und Prags vorgesehen.Wenn eine Ortschaft eine First-Responder-Einheit gründen will, prüfen die drei Partnerorganisationen zunächst, ob die Voraussetzungen für die Einführung des Dienstes gegeben sind. Diese sind: Das nächste verfügbare Rettungsmittel ist mehr als 20 Fahrminuten vom Notfallort entfernt, der Bereitschaftsdienst wird rund um die Uhr garantiert und die örtliche Feuerwehr ist bereit, die „First Responder“-Gruppe technisch zu unterstützen. Fällt das Gutachten positiv aus, kann sich die Gruppe bilden und aktiv werden.Die notwendigen Geräte und die gelben Kennzeichnungswesten beschafft das Weiße Kreuz, die Fahrzeuge werden von den Feuerwehren zur Verfügung gestellt und gefahren. Alle „First Responder“ durchlaufen – sofern sie nicht bereits eine Ausbildung beim Weißen Kreuz absolviert haben – eine entsprechende Ausbildung, die 32 Stunden umfasst. Diese wird mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Die Einsatzteams werden über das Weiße Kreuz versichert. Die Alarmierung erfolgt über die Landesnotrufzentrale. Das Projekt wird von den Fünf-Promille-Einnahmen des Weißen Kreuzes auf die Steuergelder der Südtiroler mitfinanziert.