Allerdings bedeutet dies Mindereinnahmen von etwa 70 bis 80 Millionen Euro für den Landessäckel – und Kompatscher drängt auf einen Vertrag.<BR /><BR />Der Landeshauptmann verhandelt heute in Rom mit Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti über das liebe Geld. Es geht um die „kalte Progression“, ein Fachbegriff, den nur Experten kennen, aber jeder in seiner Brieftasche spürt. 850 Millionen Euro macht das Land für den Dreijahreszeitraum 2025/27 für Lohnanpassungen von 11,4 Prozent für 45.000 öffentlich Bedienstete locker. <h3> Mehr Lohn bedeutet höhere Einkommenssteuer</h3>Lohnanpassungen gegen die hohe Inflation gab es auch in der Privatwirtschaft. Allerdings führt mehr Bruttolohn aufgrund der progressiven Besteuerung in Italien automatisch zu einer höheren Einkommensteuer. Die gesunkene Kaufkraft wird de facto oft nur brutto wiederhergestellt. Dann aber fällt man in eine höhere Einkommensklasse und davon wiederum profitiert der Fiskus.<BR /><BR /> Damit dem Bürger mehr Netto vom Brutto bleibt, will der Staat jetzt die Einkommensgrenzen bei der Steuererklärung erhöhen. „Das ist zu befürworten, denn auch den Südtirolern bleibt damit mehr Geld in der Tasche“, sagt Landeshauptmann Kompatscher. Zumal 90 Prozent der Steuereinnahmen im Land bleiben, treiben Inflation und Teuerungen auch den Landeshaushalt in die Höhe. <BR /><BR />„Es macht aber keinen Sinn, einen Rekordhaushalt nach dem anderen zu schreiben, wenn sich die Leute gleichzeitig schwer tun, mit ihrem Gehalt über die Runden zu kommen“, sagt Kompatscher.<h3> Das große Aber: Mindereinnahmen fürs Land</h3>Bei aller Zustimmung gibt es jedoch auch ein Aber: Hebt der Staat die Einkommensgrenzen an, zahlen die Bürger weniger Steuern und das Land verzeichnet Mindereinnahmen. Rund 70 bis 80 Millionen Euro weniger dürften es sein. „Auf jeden Fall deutlich unter 100 Millionen“, sagt Kompatscher. Andere Regionen fordern einen Ausgleich vom Staat. Kompatscher drängt in erster Linie auf einen Vertrag mit dem Finanzministerium.<BR /><BR />„Mir geht es ums Prinzip. Diesmal will der Staat etwas beschließen, dem wir zustimmen, doch ein andermal könnte dem nicht so sein. Deshalb ist es wichtig, dass jede Maßnahme im Einvernehmen getroffen wird“, so Kompatscher. <BR /><BR /> <a href="mailto:redaktion@stol.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Haben Sie einen Fehler entdeckt? Geben Sie uns bitte Bescheid.</a>