Im Hausarrest bleibt nur der Steuerberater aus Neapel – wegen potenzieller Tatwiederholungsgefahr. Er wird verdächtigt, der „Kopf“ hinter der mutmaßlich illegalen Arbeitsvermittlung zu sein. Der Mann ist bereits wegen Betrugsdelikten vorbestraft. Seine Vermögenswerte bleiben bis auf weiteres sichergestellt. <h3> Verdacht:850 Arbeiter zu unlauteren Preisen vermittelt </h3> <a href="https://www.stol.it/artikel/chronik/verdacht-ueber-850-arbeiter-illegal-vermittelt-suedtiroler-metzger-im-hausarrest" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Wie berichtet</a>, hatte die Finanzpolizei zwei Jahre lang ermittelt. Den Verdachtsmomenten zufolge sollen 850 Arbeiter in der Lebensmittel- und Fleischverarbeitungsindustrie in Trentino-Südtirol, Venetien und in der Lombardei zu unlauteren Preisen vermittelt worden sein. <BR /><BR />26 weitere Verdächtige sollen als Strohmänner für Scheinfirmen gewirkt haben. Diese sollen Scheinrechnungen für Fürsorge- und Sozialbeiträge für eingestellte Arbeitskräfte an mehrere Schein-Genossenschaften gemeldet haben – allein dadurch sollen rund 80 Millionen Euro an Steuern hinterzogen worden sein. Durch die Vermittlung von Arbeitskräften seien wiederum 14 Millionen Euro illegal erwirtschaftet worden, so der Verdacht. <h3> Antrag von sieben Betrieben angenommen </h3>Sieben Betriebe, die der Steuervergehen mittels Scheinrechnungen bezichtigt werden, haben beim Freiheitsgericht beantragt, die Beschlagnahme ihrer Bankguthaben aufzuheben. Da keine aktuelle Gefährdung der Ermittlung mehr vorliegt, da diese abgeschlossen ist, wurde ihrem Antrag jetzt entsprochen. <BR /><BR />Damit ist ein Großteil der 14 Mio. Euro wieder freigegeben. Ein Unternehmen hatte die Beschlagnahme nicht angefochten und soll eine Einigung mit der Staatsanwaltschaft anstreben.<BR /><BR /> Noch zu klären sein wird, ob alle Betriebe, an die die Arbeiter vermittelt wurden, sich bewusst waren, dass dies auf illegalem Wege passiert ist – ob also ein Vorsatz bestand. Die Geldstrafen bei Beschäftigung illegaler Arbeitskräfte sind jedenfalls sehr hoch: Sie werden pro Person berechnet und steigen an, je länger der Arbeiter im Betrieb war – auf bis zu 46.800 Euro pro Kopf bei einer Beschäftigung von mehr als 60 Tagen.