Woran erinnern sich Vinschgerinnen und Vinschger, wenn sie an die Zeit des Zweiten Weltkrieges denken? Frieda Platzer und Marianna Eberhöfer gehören zu jenen Zeitzeugen, die das Ende des Krieges noch miterlebten.<BR /><BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1203621_image" /></div> <BR />Im Malser Martinsheim lebt die aus Glurns stammende Frieda Platzer und wird vom Team des Martinsheims betreut. Sie könne sich noch „a bissl“ an den Zweiten Weltkrieg und sein Ende 1945 erinnern, wie sie erzählt. Es sei ein großer „Trubel“ gewesen, weil die US-Amerikaner einmarschiert seien. Die 1929 Geborene hatte mit Politik nicht viel am Hut, wie sie sagt, und sie habe diesbezüglich nicht viel mitgekriegt. Das Ende des Krieges aber sei auf jeden Fall eine Erleichterung gewesen für alle, sie habe dafür dem Herrgott gedankt. <BR /><BR />Frieda Platzer kann sich auch noch an Flieger- bzw. Bombenalarme erinnern, die nach Ende des Krieges dann zum Glück ein Ende gehabt hätten. „Dann hatten wir keine Angst mehr.“ In der ersten Zeit nach dem Krieg habe sie bei Flugzeugen am Himmel aber dennoch immer zuerst ein mulmiges Gefühl gehabt. Diese nunmehr weit zurückliegenden Jahre empfindet Frieda Platzer heute als „angstig“ bzw. als Zeiten voller Ängste. Umso froher ist sie, dass diese Zeiten nun seit Langem vorüber sind. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1203624_image" /></div> Im Malser Martinsheim lebt auch die 93-jährige Marianna Eberhöfer aus Tartsch. Auch sie kann sich noch an die Zeit vor und nach 1945 erinnern, unter anderem an jene Optanten, die aus dem Ausland zurück nach Südtirol gekommen waren. Diese hätten teils bessere Schulausbildungen gehabt als die Gleichaltrigen im Vinschgau, wo es mitunter auch gar keine Bildungsmöglichkeiten gegeben habe. Zudem hätten sich diese Kinder auf deutschen Schulunterricht erst umstellen müssen. <BR /><BR />Eines Tages habe sie ihr Vater geweckt mit den Worten, dass die Amerikaner da seien. Da habe sie dann zum ersten Mal einen Jeep und einen Schwarzen gesehen, erinnert sich Eberhöfer. Sie kann sich auch noch daran erinnern, dass ein Panzer der Amerikaner in ein Haus in Tartsch gefahren sei, dort habe eine Frau in ihrem Zimmer geschlafen. Das Loch im Haus sei lange geblieben. <BR /><BR />Marianna Eberhöfer erinnert sich auch an tragische Ereignisse, so habe es Todesfälle gegeben, als italienische Buben Bunker durchsuchten und es zu einer Explosion gekommen war. Auch an Schwarzmarkthändler kann sie sich erinnern und dass ihr Vater – die Mutter von Marianna Eberhöfer war lange zuvor gestorben, sie hatte noch einen Bruder – Butter gegen Tabak eingetauscht habe. „Obwohl wir die Butter hätten besser gebrauchen können“, sagt sie.