In Paris holten Beamte mehr als 350 Menschen aus ihren Zelten, die sie unter einer oberirdischen Metrolinie in der Nähe des bei Touristen beliebten Viertels Montmartre aufgeschlagen hatten. Die meisten Menschen stammen nach Angaben von Hilfsorganisationen aus Eritrea und dem Sudan.Gesundheitsministerin Marisol Touraine sagte dem Radiosender France Info, die Behörden reagierten mit der Räumung auch auf sanitäre Probleme. „Das war eine Frage der Dringlichkeit. Man kann die Leute nicht in Urin, Exkrementen und Dreck leben lassen“, sagte der Chef der Flüchtlingsorganisation France Terre d'Asile, Pierre Henry.Das Camp war zuletzt deutlich gewachsen – auch infolge der Flüchtlingswelle, die im Frühjahr über über das Mittelmeer nach Italien gelangte. Henry sagte, viele Flüchtlinge könnten ihren Asylantrag stellen und bekämen ein Dach über den Kopf. Die auf der Durchreise seien, würden vorübergehend in Notunterkünften untergebracht.Viele Flüchtlinge versuchen, über Frankreich nach Großbritannien zu gelangen, wo sie sich bessere Bedingungen erhoffen. Auch in der Hafenstadt Calais wurden nach TV-Berichten zwei Flüchtlingslager von der Polizei geräumt. Dort hofften Hunderte Migranten aus Syrien, Eritrea und anderen Konfliktländern auf eine Weiterreise.dpa